Frustrierend statt motivierend
Von der Domschule bis zur Zentralmatura: In dieser Woche beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler in der Kleinen Zeitung mit dem Wandel in der Bildung. Auch unseren Lesern ist das Thema ein Anliegen.
Seit fünf Jahren nun beugen sich Schüler und Lehrer der Unentschlossenheit des Bifie. Seit fünf Jahren lernen Schüler verhältnismäßig ungleich viel mehr für das Fach Mathematik als für andere Fächer. Hat man dann noch ein zweites Fach, das Probleme macht, wird es schwierig.
Mit der Matura aus dem Vorjahr und nahezu allen Beispielen, die das Bifie auf seiner Website zur Verfügung stellt, versuchten die AHS-Schüler Österreichs, die heurige Matura zu bewältigen. Da die Lösungen der Matura noch am gleichen Tag online waren, wissen viele jetzt schon, dass dieses Unternehmen erfolglos war. Kompensationsprüfung heißt es nun für viele. Der Frust ist groß, die Verzweiflung auch. Auch ich werde mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht positiv sein.
Ich frage mich jetzt nur, war das wieder notwendig, Bifie? Kann das Kräftemessen zwischen Lehrern und Bifie nicht endlich ein Ende haben? Denn die Leidtragenden sind nicht die Lehrer, nicht das Bifie. Die Leidtragenden sind die Schüler. Sollte es nicht unser aller Aufgabe sein, die heutige Jugend zur Leistung zu motivieren? Stattdessen wird unseren Maturanten und Maturantinnen eine Mathematik-Matura vorgelegt, die für einen Großteil der Schüler nicht machbar ist.
Soll das die „Neue Schulreform“sein, an der jahrelang gearbeitet wurde? Hohe Kosten, dafür aber viele demotivierte und frustrierte Schüler!
Es wäre an der Zeit, dass Reformen und Gesetze von Praktikern, sprich in diesem Fall von jungen, engagierten und zeitgemäßen Lehrern – nicht von Theoretikern (Politikern) – gemacht werden.
Liebe Politiker! Tun Sie uns, der arbeitenden Gesellschaft (Registrierkassenpflicht, Allergenverordnung etc.) und allen zukünftigen Schülern und Schülerinnen, den Gefallen: Bleiben Sie zu Hause und „schwänzen“Sie das Parlament.