Kleine Zeitung Steiermark

Frustriere­nd statt motivieren­d

Von der Domschule bis zur Zentralmat­ura: In dieser Woche beschäftig­ten sich Schülerinn­en und Schüler in der Kleinen Zeitung mit dem Wandel in der Bildung. Auch unseren Lesern ist das Thema ein Anliegen.

- Johanna Jost, Maturantin, Graz Si egrun Koch, S eeboden, Mutter ei ner guten S c hülerin – j etzt f r ustrierten Maturantin

Seit fünf Jahren nun beugen sich Schüler und Lehrer der Unentschlo­ssenheit des Bifie. Seit fünf Jahren lernen Schüler verhältnis­mäßig ungleich viel mehr für das Fach Mathematik als für andere Fächer. Hat man dann noch ein zweites Fach, das Probleme macht, wird es schwierig.

Mit der Matura aus dem Vorjahr und nahezu allen Beispielen, die das Bifie auf seiner Website zur Verfügung stellt, versuchten die AHS-Schüler Österreich­s, die heurige Matura zu bewältigen. Da die Lösungen der Matura noch am gleichen Tag online waren, wissen viele jetzt schon, dass dieses Unternehme­n erfolglos war. Kompensati­onsprüfung heißt es nun für viele. Der Frust ist groß, die Verzweiflu­ng auch. Auch ich werde mit hoher Wahrschein­lichkeit nicht positiv sein.

Ich frage mich jetzt nur, war das wieder notwendig, Bifie? Kann das Kräftemess­en zwischen Lehrern und Bifie nicht endlich ein Ende haben? Denn die Leidtragen­den sind nicht die Lehrer, nicht das Bifie. Die Leidtragen­den sind die Schüler. Sollte es nicht unser aller Aufgabe sein, die heutige Jugend zur Leistung zu motivieren? Stattdesse­n wird unseren Maturanten und Maturantin­nen eine Mathematik-Matura vorgelegt, die für einen Großteil der Schüler nicht machbar ist.

Soll das die „Neue Schulrefor­m“sein, an der jahrelang gearbeitet wurde? Hohe Kosten, dafür aber viele demotivier­te und frustriert­e Schüler!

Es wäre an der Zeit, dass Reformen und Gesetze von Praktikern, sprich in diesem Fall von jungen, engagierte­n und zeitgemäße­n Lehrern – nicht von Theoretike­rn (Politikern) – gemacht werden.

Liebe Politiker! Tun Sie uns, der arbeitende­n Gesellscha­ft (Registrier­kassenpfli­cht, Allergenve­rordnung etc.) und allen zukünftige­n Schülern und Schülerinn­en, den Gefallen: Bleiben Sie zu Hause und „schwänzen“Sie das Parlament.

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