Le Mans ist der bessere
Fernando Alonso löst in Spanien keine Wellen der Begeisterung aus. Bei McLaren will er trotz Durststrecke bis Ende 2017 bleiben. Oder lockt doch vorher die Langstrecken-WM.
Die Startaufstellung für den heutigen Grand Prix von Spanien zeigte ein klares Bild. Mercedes liegt weiter vorne. Aber auf Rang zwei hat sich nun Red-Bull-Racing mit Ricciardo und Neuzugang Verstappen etabliert. Und für Spaniens Formel-1-Held Fernando Alonso gab es wenigstens ein Top-Ten-Ergebnis im Qualifying.
Bei der FIA-Pressekonferenz hatte sich Alonso vorerst nur mit seinem Smartphone beschäftigt. Als er dann doch angesprochen wurde, musste er erst Mikro und Headset wieder anlegen und entschuldigte sich leicht verlegen: „Sorry, ich habe nicht erwartet, dass mich noch irgendjemand etwas fragt.“Früher war der zweimalige Weltmeister bei seinem Heim-Grand-Prix bei solchen Events immer absolut im Mittelpunkt des Interesses gestanden.
Bei den spanischen Fans freilich steht er immer noch im Mittelpunkt – da kann die Größe der Menschentrauben, die sich um ihn bildet, durchaus mit denen um Lewis Hamilton oder Sebastian Vettel mithalten. Vor zehn Jahren gewann der Mann aus Oviedo in Asturien hier in Barcelona zum ersten Mal sein Heimrennen, vor drei Jahren, 2013, feierte er hier den bisher letzten Sieg seiner Formel-1-Karriere, damals noch mit Ferrari. Seinen Wechsel zu McLaren-Honda 2015 hatte sich der Spanier sicher anders vorgestellt – auch wenn in letzter Zeit eine gewisse Aufwärtstendenz bei dem Team festzustellen ist, das doch an die große Tradition Großer Preis von Spanien, Circuit de Catalunya (66 Runden à 4,655 km)
Hamilton (GBR) Mercedes 1:22,000 und Rosberg (GER) Mercedes 1.22,280
Ricciardo (AUS) Red- Bull-TAG 1: 22,680 und Verstappen ( NED) RedBull-TAG 1: 23,087
Räikkönen ( FIN) Ferrari 1: 23,113 und Vettel (GER) Ferrari 1: 23,334 der Senna-Prost-Zeiten Ende der 80er-Jahre anknüpfen wollte, auf diesem Weg aber nur sehr mühsam vorankommt.
„Ich bin aber optimistischer, als ich es noch vor Wochen war“, verkündet Alonso tapfer, der zuletzt in Sotschi immerhin auf Platz sechs landete und sich für sein Heimrennen als Ziel gesetzt hat, im Rennen wieder einen Platz in den Punkterängen zu erreichen. Worüber sich im Fahrerlager manche wundern: Dass Alonso trotz der Durststrecke zumindest nach außen gute Miene zum bösen Spiel macht: Der große Krach mit McLaren, von vielen Insidern längst erwartet, blieb bisher aus. „Aber innerlich kocht er sicherlich“, glaubt Williams-Pilot Felipe Massa, der 4. Reihe: Bottas ( FIN) Wiliams- Mercedes 1: 23,522 und Sainz jr. ( ESP) ToroRosso- Ferrari 1: 23,643
Perez ( MEX) Force- India- Mercedes 1: 23,782 und Alonso ( ESP) McLaren- Honda 1: 23,981. Weiters: 13. Kwjat ( RUS) Toro- RossoFerrari 1: 24,445. Heute: Rennen ( 14 Uhr, ORF eins, RTL und Sky ab 12.45 live WM-Stand: 1. Rosberg 100, 2. Hamilton 57, 3. Räikkönen 43, 4. Ricciardo 36 Alonso aus der gemeinsamen Zeit bei Ferrari ja bestens kennt. „Denn eigentlich kann er mit solchen Situationen schlecht leben.“
Ob es der inzwischen bald 35Jährige noch einmal zurück aufs Podium schafft, ist alles andere als sicher. Bis jetzt betont er, seinen bis Ende 2017 laufenden Vertrag erfüllen zu wollen. Ob es dabei bleibt, sollte der momentane Aufwärtstrend nicht bald zumindest an das Niveau von Red Bull und Ferrari heranführen, bleibt abzuwarten. Ein weiterer Wechsel innerhalb der Formel 1 komme für ihn nicht mehr infrage. Außerdem, so sein Wortlaut, sei die Langstrecken-WM (WEC) mit Le Mans der bessere Rennsport. Toyota, Audi oder Porsche hätten sicher einen Platz frei.