Wassermann mit
Exil-Steirerin Jördis Steinegger schwimmt morgen bei der EM in London auch um einen Startplatz bei Olympia. Die Zukunft ihrer Karriere hängt vor allem vom Bundesheer ab.
Auf die Frage, zum wievielten Mal sie denn morgen in London bei einer Europameisterschaft ins Wasser köpfeln wird, kommt Jördis Steinegger ins Grübeln. „2006 war meine erste Kurzbahn-EM. Insgesamt waren es ungefähr 15, dazu noch zwei Olympische Spiele sowie drei Langbahn- und zwei Kurzbahn-Weltmeisterschaften. Ja, es ist schon ein bisserl was zusammengekommen“, lacht die mittlerweile 33-Jährige, die es sich heuer zum großen Ziel gesetzt hat, das Ticket für die Sommerspiele in Rio de Janeiro zu lösen.
Die Zeit bestätigen
2015 hat die 400-Meter-LagenSpezialistin in 4:45-Minuten das Limit für die Selektion des heimischen Verbandes (OSV) bereits erbracht, „doch muss ich es heuer nochmals mit einer Zeit rund um 4:47 bestätigen.“Die EM in London, wo ihre Strecke bereits für Montag angesetzt ist („Das ist blöd, weil ich mich nicht richtig akklimatisieren kann“), bietet dazu eine Möglichkeit. „Klappt es nicht, habe ich noch bei den Wiener Meisterschaften und den drei Mare-Nostrum-Stationen die Chance, das nachzuholen. Vielleicht schwimme ich ja sogar 4:43 – das wäre das A-Limit und würde mir alle Sorgen nehmen. Aber es hängt viel davon ab, wie man sich am Tag X fühlt.“
Doch nicht nur die Frage um einen Olympiastart, sondern auch die um ihre sportliche Zukunft entscheidet sich demnächst. „Ende Mai weiß ich, ob ich als Angestellte des Bundesheers weiter gefördert werde. Wenn nicht, kann ich mir den Spitzensport nicht mehr leisten und muss meine Karriere wahrscheinlich beenden. Dabei würde ich schon gerne noch ein, zwei Jahre weitermachen“, sagt die ASV-Linz-Athletin.
Der richtige Schritt
Den Schritt, von Graz in die oberösterreichische Landeshauptstadt gewechselt zu haben, hat die laut Wikipedia 243-fache steirische Landesmeisterin, deren bestes internationales Ergebnis ein fünfter Platz bei der Kurzbahn-EM 2011 in Szczecin war,