Jamala aus der Ukraine holt den Sieg
Musik macht Politik: Die Ukraine holt sich den Song Contest 2016 mit einem politisch brisanten Lied der Krimtatarin Jamala. Die Wienerin Zoë überzeugte die Zuseher mehr als die Juroren und wurde 13.
Jamala aus der Ukraine holte sich den Sieg: Nachdem ihre schwerblütige Ballade über die Vertreibung der Krimtataren aus ihrem Heimatland unter der Hand bereits als heimlicher Favorit auf den Song- Contest-Titel 2016 gegolten hatte, zog sie spätnachts tatsächlich souverän an der Konkurrenz vorbei. Obwohl es nach dem Juryvoting lange nach einem Sieg Australiens ausgesehen hatte. Das nervenzerfetzende Televoting der Zuschauer ergab letztlich ein anderes Bild.
Geschuldet ist Jamalas Sieg definitiv auch der politischen Brisanz ihres Songs. Obwohl es darin vordergründig um historische Ereignisse geht, wurden die Kriegshandlungen zwischen der Ukraine und Russland, die Europa zuletzt in Atem hielten, wohl mit Auslöser für die Sympathiewelle, die der Sängerin auf der Bühne in Stockholm und bei den 200 Millionen Zuschauern des Song Contest entgegenschlugen. Ob sich der Song Contest diesmal tatsächlich auch politisch auswirkt? Gut möglich. Schon im Vorfeld hatten russische Politiker gegen den Song protestiert. Und mit Sergey Lazarev war der russische Sänger lange der Topfavorit des Bewerbs – er wurde letztlich hinter Dami Im aus Australien Dritter.
Österreichs Kandidatin, die unter großem Jubel und „Zoë! Zoë!“-Chören die Bühne betrat, absolvierte ihre drei Minuten mit viel Charme und wunderbarer Coolness. Am Ende ihrer gelungenen Performance dankte sie dem jubelnden Saalpublikum überwältigt in schönstem Österreichisch: „Des gibt’s doch net. Danke!“Die 19-jährige Wienerin landete schließlich auf Platz 13 – Zoë kam beim Publikum viel besser an als bei den Fachjuroren: Von den Fans zu Hause bekam sie die achtmeisten Stimmen aller 24 Finalisten. Deutschland belegte wie im Vorjahr den letzten Platz.
Was man sonst noch zu diesem Song Contest sagen kann: Auf der Bühne sah man reichlich schöne Frauen in goldglitzernden Overalls, auf den Monitoren dominierte sehr viel Sternengeflirre, auch an Bühnennebel wurde in