Simonischek kamgutan
Viel Applaus für den Grazer „Jedermann“-Star beim Filmfestival von Cannes. Für seine Filmtochter wurde er zu „Toni Erdmann“.
Die Titelrolle in „Toni Erdmann“führte Peter Simonischek (69) zum ersten Mal zu den renommierten Filmfestspielen nach Cannes. Der österreichische Schauspieler und einstige Dauerbrenner im „Jedermann“mimt in dem deutschen Wettbewerbsfilm den einsamen, aber stets zu Scherzen aufgelegten Winfried. Mit falschen Zähnen und Perücke im Gepäck reist Winfried nach Bukarest zu seiner Tochter Ines und gibt sich dort als ein gewisser „Toni Erdmann“aus. Mit dieser Maskerade versucht er, seiner humorlosen Tochter, gespielt von der deutschen Aktrice Sandra Hüller (38), wieder näherzukommen.
Gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Schauspielerin Brigitte Karner (59), verbringt Simonischek Pfingsten in Südfrankreich. Eigentlich sollte der 69Jährige für den TV-Zweiteiler „Das Sacher“vor der Kamera stehen. Für die gestrige Premiere von „Toni Erdmann“bei den Filmfestspielen ließ er diesen Drehtag aber sausen – „weil ich bald 70 bin und das wahrscheinlich in meinem Leben nicht jedes Jahr stattfinden wird“, meinte er.
Lob und Szenenapplaus
Bei der Pressevorführung am Abend vor der Premiere bekam der Film viel Szenenapplaus und Lacher aus dem Publikum. Simonischek erntete für seine Darstellung des skurrilen „Toni Erdmann“reichlich Lob. Das gibt er an seine Kollegin Hüller weiter: „Ich habe ja drei Söhne und damit hadere ich auch nicht, aber Tochter habe ich eben keine. Durch den Film habe ich jetzt doch eine.“Simonischek kann sich nun womöglich Chancen auf einen Darstellerpreis ausrechnen. Und die französische Zeitung „Le Monde“glaubt zu wissen, dass mit dem Vater-TochterDrama der Kampf um die Goldene Palme bereits entschieden sei. 0316/875-3200 0316/875-3700 Aboservice-App: