Das Match ihres Lebens
Dopingfall Maria Scharapowa: Die Russin wird am Mittwoch angehört.
Dass Maria Scharapowa am 12. März wegen der Einnahme des verbotenen, mitunter leistungssteigernden Herzmedikaments Meldonium von der internationalen TennisFöderation (ITF) von der Tennisbühne vorübergehend abgezogen wurde, war für die einstige Weltranglistenerste ein Schock. Ebenso sauer dürften der Russin aber auch die Reaktionen ihrer Kolleginnen aufgestoßen haben. Denn nur wenige schlugen sich auf die Seite der seit Jahren bestverdienenden Sportlerin des Erdballs. Im Gegenteil!
So nahmen manche Spielerinnen die provisorische Dopingsperre Scharapowas (sie hatte das seit 1. Jänner 2016 auf der Dopingliste stehende Meldonium angeblich unwissentlich und nur aus rein medizinischen Zwecken weiter eingenommen) zum Anlass, sich gegenüber der als arrogante Zicke verrufenen Blondine volle Konzentration gilt nun vielmehr der Anhörung am Mittwoch vor dem ITF-Gremium. Dort muss die 35-fache Turniersiegerin glaubhaft machen, dass ihre Einnahme von Meldonium (über das Medikament sind mittlerweile viele Athleten aus dem ehemaligen Ostblock gestolpert, die Welt-Anti-Doping-Agentur erlaubt Sportlern inzwischen aber wieder etwas erhöhte Meldonium-Werte) tatsächlich aus medizinischen Gründen erfolgte.
Gelingt Scharapowa das – ein Urteil ist noch im Juni zu erwarten –, könnte sie bereits in Wimbledon ab 27. Juni wieder ihr Sportgerät schwingen. Fällt sie hingegen durch und wird für mehrere Jahre gesperrt, könnte dies das Ende einer der schillerndsten Karrieren im Tennis bedeuten. Da sich die ITF damit aber selbst ins Knie schießen würde, ist dies kaum zu erwarten.