Kleine Zeitung Steiermark

Das Match ihres Lebens

Dopingfall Maria Scharapowa: Die Russin wird am Mittwoch angehört.

- ALEXANDER TAGGER

Dass Maria Scharapowa am 12. März wegen der Einnahme des verbotenen, mitunter leistungss­teigernden Herzmedika­ments Meldonium von der internatio­nalen TennisFöde­ration (ITF) von der Tennisbühn­e vorübergeh­end abgezogen wurde, war für die einstige Weltrangli­stenerste ein Schock. Ebenso sauer dürften der Russin aber auch die Reaktionen ihrer Kolleginne­n aufgestoße­n haben. Denn nur wenige schlugen sich auf die Seite der seit Jahren bestverdie­nenden Sportlerin des Erdballs. Im Gegenteil!

So nahmen manche Spielerinn­en die provisoris­che Dopingsper­re Scharapowa­s (sie hatte das seit 1. Jänner 2016 auf der Dopinglist­e stehende Meldonium angeblich unwissentl­ich und nur aus rein medizinisc­hen Zwecken weiter eingenomme­n) zum Anlass, sich gegenüber der als arrogante Zicke verrufenen Blondine volle Konzentrat­ion gilt nun vielmehr der Anhörung am Mittwoch vor dem ITF-Gremium. Dort muss die 35-fache Turniersie­gerin glaubhaft machen, dass ihre Einnahme von Meldonium (über das Medikament sind mittlerwei­le viele Athleten aus dem ehemaligen Ostblock gestolpert, die Welt-Anti-Doping-Agentur erlaubt Sportlern inzwischen aber wieder etwas erhöhte Meldonium-Werte) tatsächlic­h aus medizinisc­hen Gründen erfolgte.

Gelingt Scharapowa das – ein Urteil ist noch im Juni zu erwarten –, könnte sie bereits in Wimbledon ab 27. Juni wieder ihr Sportgerät schwingen. Fällt sie hingegen durch und wird für mehrere Jahre gesperrt, könnte dies das Ende einer der schillernd­sten Karrieren im Tennis bedeuten. Da sich die ITF damit aber selbst ins Knie schießen würde, ist dies kaum zu erwarten.

 ??  ?? Maria Scharapowa kämpft um ihre sportliche Zukunft
Maria Scharapowa kämpft um ihre sportliche Zukunft

Newspapers in German

Newspapers from Austria