Gefährliche Formen an“
den. Ziel der Salafisten laut Experten: die Islamisierung unserer Gesellschaft.
Ganz oben in der Hierarchie des Islamismus stehen die Jihadisten, die den Heiligen Krieg ausschließlich als bewaffneten Kampf verstehen und auf pure Gewalt und auf Terror trainiert werden. Viele wurden in Graz als Kämpfer angeworben und kämpfen im syrischen Bürgerkrieg für den „Islamischen Staat“(IS).
Auch ein 21-jähriger Tschetschene, verheiratet und Vater von drei kleinen Kindern, zog 2013 von Graz aus in den Jihad. Es war der erste Tschetschene aus der Steiermark, der in Syrien gefallen ist. Dabei sollen seine Wunden gar nicht unmittelbar tödlich gewesen sein. Doch er wollte sterben, für 72 versprochene Jungfrauen im Paradies. Beim Begräbnis in Graz gratulierten tschetschenische Freunde der Witwe. „Eine perverse Welt“, bemerkt der Experte.
Neben den Mi- granten aus Bosnien stellen die Tschetschenen die größte Islamistengruppe in der Steiermark. Viele von ihnen gehören schon der zweiten Generation mit österreichischer Staatsbürgerschaft an. In keinem Land der EU leben so viele Migranten mit tschetschenischen Wurzeln wie in Österreich – was natürlich nicht heißen soll, dass alle kriminell oder radikal sind. Tschetschenische Islamisten werden aber von Experten als wesentlich gefährlicher eingestuft als die radikalen Gruppen Mirsad O. vor Gericht aus Bosnien. „Weil Ehre und Rache bei ihnen ganz oben stehen.“Jetzt kommt eine neue Gefahr dazu. „Wir merken, dass viele Afghanen von der organisierten Kriminalität, wie Drogenhandel, abweichen und sich den Islamisten anschließen. Ähnlich war das vor Jahren bei den Tschetschenen.“Viele Afghanen kommen laut Polizei aber bereits mit islamistischem Hintergrund zu uns.
Spuren nach Graz
Polizei, Verfassungsschutz und Staatsanwaltschaft sind gefordert, nicht zuletzt deshalb, weil immer wieder Querverbindungen zwischen Terroristen im Ausland und gewaltbereiten Gruppen in der Steiermark festgestellt werden. Zwei Beispiele: Nach einem Anschlag auf eine bosnische Polizeistation führten Spuren nach Graz. Und als ein Spezialkommando in den bosnischen Bergen die Islamistenhochburg Gornja Maocˇa stürmte, entdeckte man Autos mit Grazer Kennzeichen. Die Besitzer: bei uns lebende Islamisten.