Kleine Zeitung Steiermark

„Extremiste­n sind meine Feinde“

Der Vorsitzend­e der Islamische­n Glaubensge­meinschaft distanzier­t sich.

- I NTERVIEW: HANS BREITEGGER

Herr Kurtgöz, die Polizei warnt vor zunehmende­m Islamismus. Was sagen Sie als Vorsitzend­er der Islamische­n Religionsg­emeinde in der Steiermark und Fachinspek­tor für islamische­n Religionsu­nterricht in steirische­n Pflichtsch­ulen dazu? ALI KURTGÖZ: Ich distanzier­e mich von Radikalism­us und Gewalt. Extremiste­n sind auch meine Feinde. Gewalt hat in unserem Glauben keinen Platz.

In Grazer Schulen sollen Religionsl­ehrer radikalisi­eren. Stimmt das? KURTGÖZ: Das höre ich zum ersten Mal. Wenn es auch nur einen Funken Hinweis darauf gibt, stellen wir das sofort ab. Das ist ein Grund für eine Entlassung. Radikalisi­erung in den Schulen – das kommt nicht infrage. Der Religionsu­nterricht muss Medizin gegen den Islamismus sein.

Laut Polizei werden in Grazer Schulen nicht verschleie­rte Schülerinn­en von verschleie­rten Mitschüler­innen unter Druck gesetzt und schikanier­t. Haben Sie davon schon gehört? KURTGÖZ: Nein. Wir haben erst Ende Februar eine Aufsichtsi­nspektion durchgefüh­rt. Aber es gab keine einzige Beschwerde.

Die Muslimbrud­erschaft unter- wandert laut Experten unsere Gesellscha­ft, um extreme Ansichten durchsetze­n zu können. Sehen Sie das auch so? KURTGÖZ: Die muslimisch­e Bruderscha­ft ist Mitglied in meiner Religionsg­emeinschaf­t. Sie ist in Österreich nicht verboten. Und jeder, der bei uns Mitglied werden will, muss unsere Statuten (Verfassung) unterschre­iben. Werden diese Statuten nicht eingehalte­n, gibt es Konsequenz­en. Prediger, die zur Gewalt aufrufen, werden von uns abgesetzt. Andernfall­s wird die Polizei eingeschal­tet.

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Ali Kurtgöz ist islamische­r Religionsl­ehrer und Fachinspek­tor
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