Alarmstufe Rot beim Fußballfest
Die Räumung von Old Trafford hat gezeigt, wie groß die aktuelle Unsicherheit im Kampf gegen den drohenden Terror ist.
MANCHESTER. Die Räumung des Old-Trafford-Stadions in Manchester war charakteristisch für die momentane Unsicherheit, die im Kampf gegen den drohenden Terror herrscht. Vor dem Anpfiff zum letzten Meisterschaftsspiel von United gegen Bournemouth mussten die Zuschauer wegen eines auf der Tribüne gefundenen, verdächtigen Pakets wieder das Stadion verlassen. Das Spiel wurde abgesagt und auf heute verschoben, die vermeintliche Bombe gezündet. Allerdings stellte sich diese als Sprengsatz-Attrappe, die vier Tage zuvor bei einer Anti-Terror-Übung im Stadion vergessen worden war, heraus.
Natürlich, da Sicherheit Vorrang hat, war es die richtige Entscheidung, Old Trafford zu räumen. Doch zeigt der Vorfall auch, wie sehr die Nerven nach den Terroranschlägen letzten November in Paris beim Länderspiel Frankreich gegen Deutschland und so knapp vor dem Europameisterschaftsstart (ab 10. Juni) blank liegen. Dementsprechend groß sind in Frankreich auch die für die Euro 2016 getroffenen Sicherheitsvorkehrungen. Zwar ist es der Wille der Organisatoren, ein fröhliches Fußballfest über die Bühne zu bringen, doch wird dies bei der geplanten immensen Präsenz von Polizei, Militär und 10.000 privaten Sicherheitskräften an den zehn Spielorten ein äußerst schwieriger Spagat.
Denn Ziele für Terroristen gibt es während der Euro viele. Neben den Stadien die EM-Quartiere der 24 Mannschaften, die Hotels der Offiziellen, Bars und Public Viewings. In Paris wird etwa direkt am Eiffelturm eine Fan-Zone für über 90.000 Personen eingerichtet. „Eine Versuchung für Terroristen jeglicher Couleur“, fürchten Kritiker. „Eine Party von riesigem Ausmaß – aber gleichzeitig gesichert“, sagt die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo. I TA L I E N ANDERE LIGEN POLEN ( letzte Runde): TÜRKEI