Herr Ober, bitte ein Tiramisu –
Die italienischen Regionen Friaul und Venetien streiten sich derzeit um die Herkunft des beliebten Tiramisu. Diskussionen gibt es auch bei Pizza und Spaghetti.
Darf es noch ein Dessert sein?“, lautet die alltägliche Frage in fast jedem Restaurant – so natürlich auch beim Italiener. Oft fällt die Wahl dann auf den Klassiker schlechthin: Tiramisu. Nun entbrannte in Italien jedoch ein bitter schmeckender Streit um die Herkunft der beliebten Süßspeise – in ihrer heutigen Form. In ihrem neu veröffentlichten Werk behaupten die Gastronomie-Experten Clara und Gigi Padovani, dass das Tiramisu („zieh mich hoch“) nicht, wie bisher behauptet, 1970 in Treviso erfunden wurde, sondern bereits in den 1950er-Jahren in der Region Friaul serviert wurde.
Das Autorenpaar legt demnach Schriftstücke aus dem Jahr 1950 vor, um zu zeigen, dass ein Koch aus San Canzian d’Isonzo nahe Görz, Mario Cosolo di Pieris, ein Dessert mit dem Namen „Tirime su“kreierte. Auch anno 1959 servierte die Köchin Norma Pielli in Tolmezzo ein „Tirimi su“.
So schnell will sich Venetien nicht geschlagen geben: Luca Zaia, Präsident der Region, betont, dass der Name Tiramisu erstmals 1970 im Restaurant Le Beccherie in Treviso verwendet wurde. „Wir wollen das echte Tiramisu vor den vielen Varianten schützen, die sich weltweit entwickelt haben“, sagt Zaia.
Pizza, Spaghetti und Co.
Um die Herkunft der Klassiker der (vermeintlich) italienischen Küche wird immer wieder gerne diskutiert. Beispielsweise streitet man auch über die wahre Herkunft der Pizza. Da dies im weitesten Sinn ein belegtes Fladenbrot ist, das verschiedene Namen hat und nach unterschiedlichsten Rezepten zubereitet wird, ist es schwierig, den eigentlichen Ursprung zu finden. So belegten etwa die alten Griechen schon