Politiker von der Pike auf
Der Leobener Anton Lang (56) kommt als SP-Verkehrslandesrat zum Zug.
Abschied und Neuanfang. Das sind die beiden Pole, zwischen denen der 56-jährige Leobener Anton Lang gerade pendelt. In Leoben muss er den Finanzstadtrat abgeben, um als Nachfolger von Jörg Leichtfried die Agenden als Landesrat für Verkehr, Umwelt und Sport übernehmen zu können. Und Lang freut sich auf seine neuen Aufgaben, obwohl sie zum Teil Neuland für ihn sind. „Mein Hauptaugenmerk wird dem öffentlichen Nahverkehr und hier vor allem der S-Bahn gelten, denn auch die Seitentäler in der Steiermark müssen erschlossen werden“, meint Lang.
Das politische Handwerk hat der ehemalige Banker von der Pike auf erlernt. Schließlich ist er seit drei Jahrzehnten in der Leobener Kommunalpolitik tätig und in der Ära von Vollblutbürgermeister Matthias Konrad groß geworden. „Konrad hat mich schon geprägt, aber meine politischen Ziehväter waren andere. Der bereits verstorbene Leobener Vizebürgermeister Franz Allesch und der einstige Klubobmann Herbert Böchzelt.“Eine starke Affinität habe er auch zur Gewerkschaft, denn schon als Kind habe er miterlebt, was es für Menschen bedeutet, wenn sie ihre Arbeit verlieren. „Mein Onkel war Arbeiterbetriebsrat in der ehemaligen Zellulosefabrik in Leoben-Hinterberg. Diese wurde geschlossen. Ich habe großen Respekt vor den Arbeitnehmervertretern und der Sozialpartnerschaft.“
Ein Teilbereich seiner neuen Tätigkeit ist Lang vertraut. Der Sport. Abgesehen davon, dass er wöchentlich drei bis vier Mal sei- ne Laufschuhe schnürt, ist er seit 1989 auch Obmann des SV Leoben-Hinterberg mit Schwerpunkt Jugendarbeit. „Mit Begeisterung und Stolz“, wie der „Halbmarathonmann“, der seit 30 Jahren in einer Partnerschaft lebt, versichert. Der Fußballplatz sei auch ein wichtiger Angelpunkt für seine Arbeit. „Dort erfährt man, wo die Bevölkerung der Schuh wirklich drückt.“