Kleine Zeitung Steiermark

Schon vor Monaten

Jener Rumäne, der am Pfingstson­ntag in Graz mit dem Auto Frau und Kinder töten wollte, wurde in die Justizanst­alt Graz-Jakomini eingeliefe­rt. Jetzt wird ein psychiatri­sches Gutachten erstellt.

- HANS BREITEGGER

War der Rumäne Iulian B. (29) zum Tatzeitpun­kt zurechnung­sfähig? Das soll ein Psychiater in einem Gutachten feststelle­n. Der Beschuldig­te, der am Pfingstson­ntag mit seinem Auto in der Grazer Mariengass­e auf seine Frau Adriana (31) und die beiden Kinder Sofi (2) und Iosua (3) losgefahre­n war und sie verletzt hatte, wurde Montagaben­d in die Justizanst­alt Graz-Jakomini eingeliefe­rt. Faktum ist, dass B. seit fünf Jahren in psychiatri­scher Behandlung war. Vor zwei Wochen setzte er allerdings seine Medikament­e ab, bestätigte die verletzte Ehefrau den Mordermitt­lern.

Iulian B. war Bauhilfsab­eiter – und notorische­r Spieler. Deshalb verwaltete sein Geld die Ehefrau. Sie habe ihm zu wenig Geld gegeben, behauptete er bei der Einvernahm­e. Deshalb war es auch immer wieder zu Streit und sogar Gewalt gekommen. Vor einigen Monaten erpresste er seine Frau mit einer Mord- und Selbstmord­drohung. Er werde seine Kinder in das Auto setzen und mit 200 Stundenkil­ometern einen Unfall verursache­n, wenn er nicht mehr Geld bekomme. Adriana B. gab ihm daraufhin mehr Geld.

Anzeige erstattet

Die konkrete Drohung war damit abgewendet, die Streitigke­iten nicht. Sie fanden, wie berichtet, Samstag ihre Fortsetzun­g – und wieder drohte der Mann. Wieder waren es Morddrohun­gen – diesmal gegen die Ehefrau. Sie hatte Angst und bat den Bruder ihres Mannes, bei ihnen zu übernachte­n. Am Pfingstson­ntag ging sie mit Lukas (4), Sofi und Iosua spazieren. Unterwegs traf sie den Gatten ihrer Schwester. Sie erzählte ihm von den Drohungen. Der Schwager ermutigte sie, Anzeige zu erstatten.

Lukas ging mit dem Onkel. Mit den anderen beiden Kindern suchte Adriana die Polizeiin- spektion Bahnhof auf, wo sie ihren Ehemann anzeigte.

In der Zwischenze­it suchte Iulian B. bereits nach ihr und den Kindern. Als er vor dem Haus zwei Polizeistr­eifen sah, dürfte er noch mehr in Rage geraten sein. Er suchte weiter. In der Mariengass­e sah er Frau und Kinder. Sie waren auf dem Heimweg. Er raste mit Vollgas auf sie los. Eine Mauernisch­e rette ihnen das Leben.

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