Tränen zum Abschied
Mit einem Freud’schen Versprecher wurde gestern die neue Regierung angelobt. Personell bleibt im Bundeskanzleramt kein Stein auf dem anderen.
ter“einstellt. Bei der Amtsübergabe an seinen Nachfolger Leichtfried in den Räumlichkeiten des Verkehrsministeriums am Stubenring kämpfte Gerald Klug mit den Tränen.
Eine für Österreich durchaus pikante Entscheidung traf Kanzler Christian Kern bei der Aufteilung der ministeriellen Zuständigkeiten. Muna Duzdar übernimmt als Staatssekretärin auch die Kultusagenden. Die gebürtige Palästinenserin ist Muslimin. Am Rande der Angelobung betonte Duzdar, sie wolle nicht über die Religion definiert werden. Das sei reine Privatsache.
Große Hoffnungen in den neuen Kanzler setzt offenkundig Angela Merkel. Sie lud Christian Kern umgehend zu einem Besuch nach Berlin ein. Seit dem abrupten Schwenk von Werner Fay-
Im Kanzleramt bleibt personell kein Stein auf dem anderen. Bei der Zusammensetzung seines Kabinetts setzt Christian Kern auf neue Gesichter. Kabinettschefin wird die frühere VSStÖVorsitzende Maria Maltschnig, die der rebellischen Sektion-8 nahesteht. Außenpolitischer Berater soll Bernhard Wrabetz werden. Der Bruder von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz diente in dieser Funktion bereits unter Kanzler Alfred Gusenbauer und ist derzeit Botschafter in Indien. Nur in der Medienarbeit setzt Kern auf Kontinuität, Pressesprecher wird Jürgen Schwarz, zuletzt stellvertretender Kabinettschef von Werner Faymann. Der bisherige außenpolitische Berater Raphael Sternfeld wechselt ins Kabinett von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil. Michael Rendi, langjähriger österreichischer Botschafter in Israel, wird Kabinettschef von Minister Thomas Drozda.