Kleine Zeitung Steiermark

Der Minister

Schon am ersten Tag als Verkehrsmi­nister fachte Jörg Leichtfrie­d die Debatte um die flächendec­kende LkwMaut wieder an. Doch derzeit ist die Front der Gegner stärker.

- HANNES GAISCH- FAUSTMANN DIE SCHWEIZER HABEN ES ERFUNDEN

VEuro nimmt der Staat jährlich durch den Straßenver­kehr ein. Lkw und Busse zahlen pro Jahr 1,2 Milliarden Maut auf Autobahnen und Schnellstr­aßen. Eine flächendec­kende Maut brächte laut WK zusätzlich­e Kosten von 650 Millionen Euro. or wenigen Tagen legte sich die deutsche Regierung auf die Ausweitung der LkwMaut fest. Ab Juli 2018 werden Lkw ab 7,5 Tonnen auch auf den 40.000 Kilometer Bundesstra­ßen Gebühren zahlen, bisher sind da- In wenigen Ländern Europas wird eine Lkw-Maut abseits von Autobahnen eingehoben. Die Eidgenosse­n heben elektronis­ch eine entfernung­sabhängige Maut für Lkw ab 3,5 Tonnen für alle Straßen in der Schweiz und Liechtenst­ein ein. Sie startete im Jänner 2001 und brachte der Schweiz den Ruf ein, auf dem Gebiet der Kostenwahr­heit führend in Europa zu sein. Die Ab- von nur Autobahnen und vierspurig­e Bundesstra­ßen erfasst. Auf das „deutsche Vorbild“bezog sich gestern Jörg Leichtfrie­d (SP) an seinem ersten Tag als Verkehrsmi­nister, als er erklärte, er wolle eine flächendec­kende LkwMaut in Österreich prüfen.

Das Thema wird in Österreich seit Monaten kontrovers­iell diskutiert, Leichtfrie­d zählte bisher zu den Befürworte­rn. „Eine bundesweit flächendec­kende Maut für Schwerfahr­zeuge über 3,5 Tonnen wäre sinnvoll“, sagte Leichtfrie­d Anfang November als Verkehrsla­ndesrat in der Steiermark. Mittlerwei­le räumt er ein, dass es „berechtigt­e Einwände“gebe, und erklärt, die Initiative müsse aus den Bundesländ­ern kommen. Die Länder sind sich gabe bemisst sich nach Streckenlä­nge, Gewicht des Fahrzeuges und Schadstoff­emissionen. Belgien führte am 1. April eine Lkw-Maut ein, die auf Autobahnen und größeren Straßen fällig wird und in Brüssel auch im Innenstadt­bereich. Norwegen hat eine Mautpflich­t für gewerblich­e Lkw ab 3,5 Tonnen auf dem gesamten öffentlich­en Netz seit Jänner 2015.

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