Kleine Zeitung Steiermark

Und die Maut

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aber nicht einig. Ende April war der Versuch gescheiter­t, einen gemeinsame­n Beschluss für eine flächendec­kende Landes-Lkw-Maut zu fassen. Dabei bestimmt die Parteizuge­hörigkeit der Verkehrsre­ferenten über Pro oder Kontra. SPÖ und Grüne sind eher dafür, ÖVP und FPÖ strikt dagegen. Nieder- und Oberösterr­eich mit VPund FP-Verkehrsre­ferenten lehnen die Maut ab.

Gegen die „Mega-Maut“

Naturgemäß mobilisier­t vor allem die Wirtschaft­skammer gegen die aus ihrer Sicht unternehme­r-, aber auch konsumente­nfeindlich­e „Mega-Maut“. Es wären die Verbrauche­r, auf die Mehrkosten für den Transport abgewälzt würden, warnt WKBoss Christoph Leitl. Die Mauteinnah­men würden hingegen in die Wirtschaft fließen, und zwar in die Sanierung vieler desolater Landesstra­ßen, werfen die Befürworte­r ein. Das abseits der Autobahnen marode Straßennet­z gefährdet Unternehme­nsstandort­e. Nicht zuletzt sei der Schwerverk­ehr hauptveran­twortlich für die Schäden, also müsse er dafür zur Kasse gebeten werden.

Dass Deutschlan­d ein Vorbild für Österreich sein könnte, wies Alexander Klacska, Obmann der Bundesspar­te Transport und Verkehr, gestern umgehend zurück. Denn die 40.000 Kilometer Bundesstra­ßen machen bei unseren Nachbarn weniger als zehn Prozent des gesamten Straßennet­zes aus, von einer flächendec­kenden Maut ist Deutschlan­d weit entfernt. Dazu kommt, dass in Österreich Lkw und Busse ab 3,5 Tonnen bemautet werden, in Deutschlan­d nur Lkw ab 7,5 Tonnen. „Leichtfrie­d sollte nicht gleich mit einem Äpfel-BirnenVerg­leich in sein neues Amt starten“, erklärte Klacska.

In Europa sind bisher alle Anstrengun­gen, die diversen Mautsystem­e unter einen Hut zu bringen, gescheiter­t. Im Jänner kündigte die EU-Kommission einen neuen Anlauf an, um noch dieses Jahr Vorschläge zu präsentier­en. Verkehrsko­mmissarin Violeta Bulc will eine „europäisch­e Lösung“, doch die Brüsseler Mühlen mahlen langsam. Mautgegner Alexander Klacska

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