Späterer Studienbeginn
Studenten-Sozialbericht: Monatsbudget beträgt im Schnitt 1130 Euro.
Rund ein Viertel aller österreichischen Studenten begann das Studium verzögert – das heißt mehr als zwei Jahre nach dem Schulabschluss bzw. im zweiten Bildungsweg. Im Schnitt sind sie 28 Jahre alt und betreiben ihr Studium berufsbegleitend. Das zeigt die Sozialerhebung 2015, für die rund 47.000 Studenten befragt wurden.
Insgesamt stammen derzeit 17 Prozent der Studierenden aus einer niedrigen sozialen Schicht, 30 Prozent aus der mittleren, 34 Prozent aus der gehobenen und 18 Prozent aus hoher Schicht. Die Schicht wird nach dem Bildungs- stand und dem Beruf der Eltern ermittelt. „Ein Elitensystem ist aus diesem Ergebnis nicht ableitbar“, sagt dazu Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP). 72 Prozent der Studenten haben Eltern, die selbst nicht studiert haben. Die Wahrscheinlichkeit, ein Studium aufzunehmen, ist für Personen aus bildungsnahen Schichten allerdings 2,4-mal so hoch wie für Bildungsferne.
Soziale Lage unverändert
Gegenüber der letzten Erhebung 2011 blieb die soziale Lage der Studenten relativ gleich. Derzeit stehen im Schnitt monatlich 1130 Euro zur Verfügung. Ein Viertel hat jedoch weniger als 730 Euro zur Verfügung, immerhin acht Prozent kommen auf über 2000 Euro. 61 Prozent aller Studenten sind erwerbstätig. 41 Prozent erhalten die Familienbeihilfe (2011: 53 Prozent), zwölf Prozent beziehen eine Studienbeihilfe (2011: 15 Prozent). Rund die Hälfte bekommt keinerlei Förderung.
Im Schnitt fallen fürs Wohnen monatlich Kosten von 389 Euro an. Am günstigsten wohnt es sich in Leoben (304 Euro), Graz (360 Euro) und Klagenfurt (363 Euro), am teuersten in Wien und Linz (jeweils rund 400 Euro).