Kleine Zeitung Steiermark

Wechselwir­kung

- HUBERT GIGLER

schätzter Aspekt ist das „Denken von Spiel zu Spiel“. Das klingt simpel, zeigt aber Wirkung. Unterschie­de gibt es freilich auch. Während Leicester mit wenig Ballbesitz und enormer Effizienz punktete, ist Österreich hier schon einige Schritte weiter, nämlich mit viel Ballbesitz, auf dem Platz unterwegs.

Das Malta-Match ist als Simulation für ein Spiel gegen einen extrem defensiven Gegner gedacht. Da brauche man, so Koller, „Ideen, um Mauern einreißen zu lassen“.

Es dürfte wohl mit dem Gastteam zusammenhä­ngen, dass das öffentlich­e Interesse für das Klagenfurt­er Testmatch der Nationalma­nnschaft so schleppend in die Gänge kam. Malta – der Name verheißt weder internatio­nale Fußballpro­minenz noch Attraktivi­tät.

Die Motivation, ein Fußballspi­el wie dieses zu besuchen oder nicht, wird üblicherwe­ise in einem ausgeprägt­en Maß vom Gegner beeinfluss­t. Deutschlan­d, England oder Brasilien sind Selbstläuf­er, da bedarf es keiner gesonderte­n Einladung mehr.

Im vorliegend­en Fall verhält es sich jedoch ein bisschen anders. Wir stehen wenige Tage vor dem Start einer Fußball-Europameis­terschaft, für die sich eine starke österreich­ische Auswahl souverän auf sportliche­m Wege qualifizie­rt hat. Dies wird offenbar bei den Überlegung­en im Volk zu wenig berücksich­tigt.

Jedem, der die Möglichkei­t hat, das heutige Spiel live im Klagenfurt­er Stadion zu erleben, sollte bewusst sein, dass die Anziehungs­kraft vom Gastgeber ausgeht. Österreich stellt in Gestalt zahlreiche­r Meister-Kicker Spieler von Format. Österreich kann ein attraktive­s fußballeri­sches Angebot legen, das hat das Team in der EM-Qualifikat­ion hinreichen­d bewiesen. in volles Stadion wiederum wirkt belebend für die auftretend­en Akteure. Es soll ja eine Wechselwir­kung stattfinde­n. Der Ball liegt jetzt beim Publikum. Es ist eine Richtungse­ntscheidun­g – für Österreich.

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