Fest in weiblicher Hand
mit an der Wiege des bedeutendsten Medienpreises Österreichs stand, machte darauf aufmerksam, dass mit Christian Kern erstmals ein amtierender Bundeskanzler an der Feier teilnahm. Und: Erstmals konnte er zwei Frauen „vor den Vorhang rufen“: Die „Falter“-Journalistin Barbara Tóth erhielt den Vorhofer-Preis, der an den langjährigen Leiter des Wiener Büros der Kleinen Zeitung erinnert. Der nach ORF-Anchorman Robert Hochner benannte Preis für TV-Politikberichterstattung ging an die Kärntner „Report“-Präsentatorin Susanne Schnabl.
Tóth, die ihre Auszeichnung laut Jury-Begründung für das Setzen „journalistischer Glanzpunkte“bei wichtigen politischen Themen wie etwa der Migration erhalten hat, wies in ihrer Dankesrede darauf hin, dass sie – wegen ihres ungarischen Vaters und der tschechischen Mutter, die 1969 nach Österreich kamen – die erste Preisträgerin ist, „deren Muttersprache nicht Deutsch war“. Schnabl, die laut Jury mit legen, Gräben nicht weiter aufzureißen. Obwohl Journalismus von der Zuspitzung lebe, sei eine differenzierte Berichterstattung von höchster Bedeutung. Und: „Wir sollten Sprache dazu benutzen, zu berichten, nicht zu richten“, so Bauer.
Neben der Witwe des PreisNamensgebers Lydia Vorhofer nahmen etliche Ehrengäste aus Wirtschaft, Politik und Publizistik an der Feier teil. Darunter der frühere tschechische Außenminister Karl Schwarzenberg, die ehemalige Dritte Nationalratspräsidentin Heide Schmidt, die Verbundchefs Wolfgang Anzengruber und Johann Sereinig, die das Preisgeld stiften, und der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Styria Media Group Johann Trummer. Unter den Medienvertretern fanden sich etwa „Profil“- und „Standard“-Gründer Oscar Bronner, Kleine Zeitung- Chefredakteur Hubert Patterer, ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz sowie seine Programmdirektorin Kathrin Zechner.