Asylwerberfamiliewegen Sozialbetrugs angezeigt
Ungarin gab sich als Syrerin aus – und kassierte.
GRAZ. Die Mutter, eine Ungarin (33), die einen arabischen Namen angenommen hatte und sich als Syrerin ausgab, und der Sohn (5) bekamen im Herbst 2014 in der Steiermark Asyl – zwei Jahre, nachdem sie nach Österreich gekommen waren. Der Vater (61) aus Syrien und die Söhne (sieben und 20 Jahre alt) suchten 2014 um Asyl an. Doch ihr Verfahren wurde ruhend gestellt, weil sie für die Behörden nicht greifbar waren.
Doch jetzt tauchte der Vater mit einem Sohn in der AGM-Polizeidienststelle Paulustor auf, um sein eigenes Verfahren voranzutreiben. Das wurde der Familie zum Verhängnis: Als die Beamten in der Fachinspektion ihre Ermittlungen in Angriff nahmen, stellten sie fest, dass der Vater seit 20 Jahren unter falschem Namen eine ungarische Aufenthaltsgenehmigung besitzt und seine Frau gar keine Syrerin ist.
Doch unter falschen Namen hatten sie als Flüchtlinge getarnt in Ungarn Sozialleistungen bezogen. Als das staatliche Geld gekürzt wurde, entschlossen sie sich, nach Österreich zu ziehen, um auch hier um Asyl anzusuchen und das Sozialsystem auszuschöpfen. Das aber ist Betrug – und deshalb wird das Ehepaar nun angezeigt. Die Erklärung der Beschuldigten: In Österreich sei es leichter, Geld zu bekommen. Außerdem gäbe es mehr Unterstützung. Der Schaden in Österreich beträgt mehrere zehntausend Euro.