Strafzettel für Marktstandler
Grazer Lendplatz: Die neue Kurzparkzone, kombiniert mit schärferen Kontrollen, empört Marktbeschicker. Stadtrat Eustacchio weist Kritik zurück, sucht aber Lösung.
EJs ist ein Aufreger mit Ansage: Jahrelang waren die Parkplätze auf dem Grazer Lendplatz ein Politikum – und jahrelang ließ man die teils rustikalen Parkvorgänge durchgehen. Bis sich im Jänner 2016 die Stadtregierer doch mehrheitlich darauf ei- nigten, die Fußgängerzone zu verkleinern und nachmittags auf dem nordwestlichen Areal eine Kurzparkzone einzurichten. Die Ladetätigkeit für die Marktbeschicker in der „Fuzo“sollte von 4.30 bis 14 Uhr möglich sein.
Vor Kurzem trat diese Neuerung auch in Kraft – und sorgt in Kombination mit strengeren Kontrollen für gehörige Aufregung: „Seit 16 Jahren gibt es den Markt, immer hat das Zuliefern und wieder Aufladen bestens geklappt. Plötzlich werden wir von einem Tag auf den anderen mit Organstrafverfügungen zugedeckt“, ärgert sich Barbara Kiendl im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Einige Standler sprechen gar von Schikane und Willk kür seitens der Behörde.
Was nicht nur Gottfried Pobatschnig zurückweist: Der Leiter des städtischen Parkgebührenreferats betont, dass man lange genug auf die Änderung hingewiesen und Milde habe walten lassen. Und dass man nun schlichtweg Vergehen ahnde, die auf dem Platz zur „Tradition“geworden seien. „Der Gehsteig auf der Westseite zum Beispiel wurde regelmäßig zugeparkt.“
Auch Verkehrsstadtrat Mario Eustacchio spricht von Gerechtigkeit „den Anrainern und Unternehmern zuliebe“– und dass die Standler am Lendplatz grundsätzlich noch genügend Zeit und Platz haben, um ihre Waren einwie auszuladen. „Aber sollte es sich in der Praxis irgendwo spießen, finden wir eine Lösung.“