Therme in Bad Gleichenberg wird verkauft
Ex-Eigentümer Hans Peter Haselsteiner: „Keine emotionale Bindung aufgebaut.“
BAD GLEICHENBERG. Das steirische Vulkanland bleibt ein heißer Boden für Investoren. Nun verkauft Hans Peter Haselsteiners Familien-Privatstiftung die Therme Bad Gleichenberg. „Ja, das ist bereits passiert. Auch, weil es nicht zu meinen Kerngeschäften gehörte“, bestätigt der Bauunternehmer und Risikokapitalgeber der Kleinen Zeitung telefonisch. Zudem habe ein „langer Rechtsstreit“mit dem Immobilientycoon Reinhard Hohenberg – 2008 war man noch gemeinsam mit Ex-MagnaManager Siegfried Wolf und Gesundheitsökonom Christian Köck als engagierte Investorengruppe aufgetreten – an den Nerven gezehrt. Haselsteiner heute: „Ich konnte keine emotionale Bindung aufbauen.“
Als Käufer der Therme tritt ein Konsortium rund um den Steirer Walter Schiefer auf. Dieser soll eine prominente Partnerin an Bord haben: Anita Müller, die Frau des deutschen Drogerieketten-Betreibers Erwin Müller. Sie hat sich ein geschäftliches Standbein im Gesundheitsbereich aufgebaut. Den kolportierten Verkaufspreis von rund 20 Millionen Euro will Haselsteiner weder bestätigen noch dementieren. Hans Peter Haselsteiner MITTWOCH,
D8. JUNI 2016, SEITE 30 ie Arbeitsmarktstatistik ist gnadenlos: Wer nur einen Pflichtschulabschluss hat, wird dreimal leichter arbeitslos. Mit einer „Ausbildungspflicht bis 18 Jahre“will die Regierung diesen „schlechten Start ins Berufsleben“künftig vermeiden. Ab Herbst 2017 soll nämlich jeder unter 18- Jährige – so das Gesetz im Parlament mit einer Zweidrittelmehrheit angenommen wird – weiter eine Ausbildung absolvieren. Bis er 18 Jahre alt ist. „Man muss versuchen, den Kreislauf Bildungsabbruch, Hilfsarbeit und Arbeitslosigkeit zu durchbrechen“, sagt Bundeskanzler Christian Kern.
Wie das künftig funktionieren soll? Nach Ende der Pflichtschule oder nach Abbruch einer Lehre haben Jugendliche fortan vier Monate Zeit, sich eine neue Ausbildungsstelle zu suchen. „Diese Pflicht betrifft rund 5000 Jugendliche pro Jahrgang, die derzeit ihre Ausbildung abbrechen“, lässt So- zialminister Alois Stöger wissen. Geschieht in diesen vier Monaten nichts, gelten sie als Ausbildungsabbrecher und eine speziell eingerichtete Koordinierungsstelle greift ein. Diese Stellen spielen eine zentrale Rolle. Sie sollen die Jugendlichen unterstützen, eine Berufsausbildung zu beginnen. Die Palette der Möglichkeiten wurde von der Regierung breit definiert. Sozialminister Alois Stöger
Lehre, AMS-Kurs, Schule
Als Ausbildung anerkannt werden eine betriebliche wie überbetriebliche Lehre, ein Schulbesuch oder Privatunterricht, AMS-Kurse und weitere in einem speziellen „Perspektiven- oder Betreuungsplan“festgelegte Maßnahmen.
Wenn Jugendliche trotz Aufforderung keine Ausbildung angehen, werden die Erziehungsberechtigten zur Verantwortung gezogen. Ihnen drohen in weiterer Folge Geldstrafen in Höhe von 100 bis 500 Euro. Im Wiederholungsfall sind gar bis zu 1000 Euro fällig. Doch Bestrafung stehe nicht im Vordergrund des Gesetzes, versichert Stöger und bezeichnet die