„Lauf, solange du laufen kannst“
Ein Leben mit dem Fußball – die Familie Sabitzer und das runde Leder.
S I LV I A U N D H E R F R I E D
Es war ihm immer wichtig, den Sohn nicht anzutreiben, erzählt Herfried Sabitzer. Der Wille für den Sport sollte alleine von seinem Sohn aus kommen und er kam. „Als Marcel ganz klein war, ist er immer dem Ball nach und seine ersten Fußballschuhe hat er dann in Anif zerris- sen, als ich bei Austria Salzburg gespielt habe. Wir sind immer mit dem Rad zum Training gefahren. Irgendwann hat sich dann fast alles nur noch um Fußball gedreht.“Die Fußstapfen des Vaters waren denkbar groß, aber er hat nicht nur den Namen, sondern auch den Ehrgeiz von seinem Vater geerbt. Mittlerweile stellt Marcel seinen Vater ein wenig in den Schatten – zur Freude des Ex-Profis. „Wenn du selbst dein Leben mit dem Fußball verbracht hast, freut es dich, wenn dein Kind es schafft. Aber mittlerweile hat er mir schon den Rang abgelaufen: mehr Tore und Einsätze im Nationalteam und auch in ei- ner Bundesligasaison mehr Tore geschossen.“Gemeinsam haben die beiden stundenlang im Garten gespielt. „Ein Spengler hat mir ein Tor zusammengeschweißt und ich habe ein altes Netz vom GAK montiert.“
Die Fußballbegeisterung endet in der Familie aber nicht bei den Männern. Mutter Silvia und Schwester Jacqueline sind so oft es geht mit von der Partie – gemeinsam geht es quer durch die Länder. Nicht nur beim Laufstil gleichen sich die Sabitzer-Männer. „Viele sagen, er würde mir ähnlich sehen, aber ich erkenne ganz eindeutig seine Mutter, wenn ich ihn ansehe“, sagt Herfried und fügt mit einem Lachen hinzu: „Ich habe immer sehr ungern verloren und bin oft stur, das hat er von mir.“
Einen Rat, den er von GAKTrainer Hans-Ulrich Thomale bekommen hat, gab er seinem Sohn mit: „Lauf, solange du laufen kannst, und wenn du nicht mehr kannst, lauf einfach weiter.“