Schnellfeuer
DWer Präsident hat schon Routine. Ob er noch weiß, wie oft er nach Schießereien in seinem Land Trauerreden gehalten hat? Ob er sich noch erinnern kann, wann sich zum ersten Mal in seine Trauer Wut über die laxen Waffengesetze der USA gemischt hat?
Es war Barack Obama anzusehen bei seinen Reden in jüngster Zeit – er kann es nicht fassen. Trotz der regelmäßig wiederkehrenden, immer gleichen Nachrichten ist es nicht möglich, eine Mehrheit zu finden, die mit dem freien Zugang zu Waffen aller Art ein Ende macht.
Nun sind gar zwei Gewalttaten zu betrauern. Am Freitag erschoss ein Fan die erst 22-jährige Sängerin Christina Grimmie nach ihrem Konzert in Orlando. Tags darauf mäht dort ein junger Familienvater aus noch unbekannten Motiven fünfzig Besucher eines Klubs nieder. Mit einer Schnellfeuerwaffe. ie angesichts solcher Fakten auch nur ein Amerikaner der Behauptung Glauben schenken kann, das Waffengesetz seines Landes diene dem Schutz der Bürger, ist schwer verständlich. Aber vielleicht tragen die Berge von Toten ja zur Ernüchterung bei. Irgendwann.