60-köpfigeWandergruppe geriet auf Rax in Bergnot
Teil der Gruppe verlor bei Nebel und strömendem Regen die Orientierung – ihr Führer soll sie angeblich alkoholisiert im Stich gelassen haben. Bergrettungseinsatz auch am Dachstein.
Zum Glück kamen alle wohlbehalten an. Aber es war eine Gratwanderung, es hätte bei dem Nebel rasch etwas passie
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Die Wander- und Bergsaison hat kaum richtig begonnen, da gibt es bereits die ersten größeren Einsätze. Eine spektakuläre Hilfsaktion wurde dabei im Raxgebiet am Samstagnachmittag notwendig, als eine 60köpfige ungarische Wandergruppe in Bergnot geriet.
Die Ungarn, die mit zwei Bussen auf die Preiner Gscheid gefahren waren, unternahmen eine Rundtour im Raxgebiet. Während sie unterwegs waren, verschlechterte sich das Wetter. Als die Gruppe nach einem Aufenthalt im Karl-Ludwig-Schutzhaus Richtung Tal marschierte, verlo- ren im Nebel und im strömenden Regen ein Vater und seine Tochter den Anschluss an die Gruppe und wussten bald nicht mehr weiter. „Gegen 16 Uhr erhielten wir einen Notruf. Uns wurde gesagt, dass der Mann, der die Gruppe begleitet hat, betrunken sei“, erzählt Alpinpolizist Gerhard Rieglthalner. Zusammen mit zwölf Bergrettern begann er die Suche.
„Zum Glück hat sich das Wetter zwischendurch gebessert und es kamen alle wohlbehalten bei den Bussen an. Aber es war eine Gratwanderung, denn es hätte bei dem Nebel rasch etwas passieren können“, sagt Rieglthalner. Gegen den „Bergführer“(es war kein ausgebildeter Führer, sondern nur ein alpinerfahrenes Mitglied eines ungarischen Bergsteigervereins) wurde letztlich nicht ermittelt: „Es gab keine Handhabe dafür, denn es war ja nichts passiert.“
Erschöpft ausgeflogen
Glimpflich ging zum Glück auch der Vorfall aus, der sich ein paar Stunden später am Dachsteinplateau ereignete. Eine 53-jährige Deutsche war nach einer zehn- Gerhard Rieglthalner stündigen Gewalttour mit ihrem Mann (54) so erschöpft, dass sie um 18.15 Uhr den einstündigen Restweg zum Guttenberghaus nicht mehr bewältigte. Der Mann alarmierte daraufhin die Rettung.
Der Rettungshubschrauber holte die Frau ab und brachte sie ins Landeskrankenhaus Schladming; sie war aber nicht verletzt. Ihr Mann und die beiden Hunde, die das Ehepaar mithatte, wurden zur Hütte gebracht. Sieben Männer des Bergrettungsdienstes Ramsau und ein Alpinist der Alpinpolizei Liezen waren beteiligt. Das Ehepaar war vom Wiesberghaus (OÖ) über den Nordalpenweg zur Gjaidalm und zur Grafenbergalm gewandert.