IS-Scherge oder ein krankerEinzeltäter?
Täterprofil und Psychogramm zum OrlandoMörder Mateen sind derzeit noch ein Puzzle.
Echter IS-Sympathisant, psychisch Kranker oder „einsamer Wolf“, der sich über Internetpropaganda radikalisierte? Der Steckbrief zum 29-jährigen Omar Mateen, der 49 Menschen tötete, gibt Rätsel auf. Er hat afghanische Wurzeln, wird aber 1986 in New York geboren. 2006 macht er einen College-Abschluss in Kriminaltechnologie und heuert bei einem privaten Sicherheitsdienstleister an. Nach nur zwei Jahren Ehe wird er von seiner ersten Frau Sitora Yusufiy geschieden. Sie beschreibt ihn als gewalttätig, psychisch instabil und krank. Eine zweite Ehe, aus der ein Sohn entsteht, scheitert ebenfalls. Für seine Tat benutzt Mateen ein legal erworbenes Sturmgewehr, um die 170 km von Fort Pierce in Florida nach Orlando zurückzulegen, mietet er sich ein Auto.
Sein Vater Mir Seddique soll laut Informationen der „Washington Post“eine lokale Nachrichtensendung moderiert haben, in der er mit seinen politi- schen Ansichten nicht über den Berg hielt. Er sieht das Tatmotiv nun aber in dem ausgeprägten Hass seines Sohnes gegenüber Homosexuellen – und nicht im Islam. Gegenüber dem Sender NBC News spricht Mir Seddique davon, dass Mateen einmal „sehr wütend“wurde, als er einander küssende Männer an einem Strand gesehen hat. Bekannt ist, dass der Attentäter drei bis vier Mal wöchentlich am Abendgebet in einer Moschee teilgenommen hat.
Das FBI hatte Mateen mehrmals im Visier: Arbeitskollegen berichten Ermittlern laut „New York Times“, er habe mit terroristischen Verbindungen geprahlt. Mateen wird überwacht und vernommen, allerdings ohne Resultat. 2014 entdeckt das FBI eine dünne Verbindung zwischen ihm und Moner Mohammad Abusalha, dem ersten amerikanischen Selbstmordattentäter in Syrien. Erneut enden die Ermittlungen ohne Ergebnis, Mateen scheint auf keiner Terrorliste auf.