Wegen Sexvideos Frau erstochen: 20 Jahre Haft
Heimlich gefilmter Sexfilm kostete 40-jährige Wienerin das Leben. Gebürtiger Tunesier fühlte sich dadurch erniedrigt.
Ein Video stand im Mittelpunkt des Mordprozesses, der mit einem Schuldspruch endete: Ein 45-Jähriger wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt, weil er seine Freundin wegen eines von ihr heimlich gefilmten Sexvideos getötet haben soll. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Das Paar – beide jahrelang drogenabhängig – hatte häufig Streit, zuletzt wegen des Videos, das die Frau heimlich bei einer ausgefallenen Sexvariante aufgenommen hatte. Als der 45-Jährige mitbekam, dass der Film im Freundeskreis kursierte, geriet der gebürtige Tunesier laut Staatsanwaltschaft „in Wut, nicht zuletzt deshalb, weil das Praktizieren von Analsex unter Moslems verpönt ist und weil er von seinen Bekannten abschätzig behandelt wurde“. Das Video soll entstanden sein, weil die Frau befürchtete, der Mann könnte die Beziehung beenden. Der Beschuldigte erzählte, die 40-Jährige habe ge- droht, das Video zu verbreiten, sollte sie ihn verlassen. In der Tatnacht habe sie „immer wieder davon gesprochen“. Als er versucht habe, sich mit dem Küchenmesser umzubringen, wollte die Frau ihm noch das Messer entreißen. Im Gerangel sei es dann zu den tödlichen Stichen im Halsbereich der Frau gekommen.
Dem Beschuldigten wurde keine psychische Erkrankung bescheinigt, obwohl er wegen Opiatmissbrauchs Stimmen hörte.