Ein Gipfel
Keine Lösung der Milchkrise, aber schnelle Hilfe für die Bauern soll heute der Milchdialog bringen. Wer die größten Förderempfänger der EU in Österreich sind.
Heute steht beim Milchdialog die Existenz vieler österreichischer Milchbauern auf dem Spiel. Im April erhielten die Bauern netto nur 28,2 Cent je Kilo konventionell produzierte Milch, das ist unwirtschaftlich für die Erzeuger. „Die Situation ist katastrophal, es spielen sich Tragödien auf den Höfen ab“, erklärte gestern Peter Schmiedlechner von der Freiheitlichen Bauernschaft. Manche Bauern seien nicht mehr zahlungsfähig.
Die Milchwirtschaft befindet sich nach dem Auslaufen der EUQuote Ende März 2015 in einer Ausnahmesituation. Europaweit stieg die Produktion seither um fünf Prozent. Wenn Politiker, Bauern, Sozialpartner, Milchverarbeiter und Lebensmittelhandel heute in Wien verhandeln, geht es nicht um schnelle Lösungen der Milchkrise, betonte Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter schon im Vorfeld.
Wenngleich es schnelle Hilfe geben soll, so könnte ein Quartal der Sozialversicherungsbeiträge gestundet werden. Es müsse ein „umfassender Maßnahmenkatalog“erarbeitet werden, der Produktion, Verarbeitung und Handel umfasst, so Rupprechter. Gelöst werden könne das Problem nur auf europäischer Ebene, etwa durch freiwillige Mengenregulierungen. Beim nächsten Agrarministerrat Ende Juni wird die EUKommission einen Vorschlag zur Stabilisierung des Milchmarktes vorlegen. Es werden auch zusätzliche finanzielle Mittel erwartet.