Kleine Zeitung Steiermark

Die Euro sollte Einigkeit zeigen

Eigentlich sollte man dem drohenden Terror ein friedliche­s Fest entgegense­tzen anstatt Gewalt.

- Arnold Zimmermann, Graz Rudolf Flor, Gratkorn

Eigentlich habe ich mir gedacht, dass bei der EM aufgrund der IS-Anschläge in Frankreich von den Fußballfan­s eine Solidaritä­t gegenüber diesem Land stattfinde­t. Nein, es ist nicht so. Die Europäer schlagen sich nicht nur gegenseiti­g die Schädel ein, nein, sie demolieren Auslagen und verlangen, dass sich die Polizei zurückhält. Seid ihr verrückt? Zurück mit euch in eure Heimat, England, Russland, Deutschlan­d, Ukraine usw. Verlangt ihr das nicht auch von den Flüchtling­en? ter Rowdys, die weder Zeit noch Kosten und Mühen scheuen, nach Frankreich zu reisen, um dort dem Fußball eine hässliche Fratze aufzusetze­n. Es macht ja Sinn, nach Marseille, Lille oder in einen anderen Austragung­sort zu reisen, um dort vor dem Spiel zu „schlägern“. Schlägerei­en vor dem Spiel England – Russland, vor dem Spiel Deutschlan­d – Ukraine, jegliches Motiv aus dem Spielgesch­ehen heraus fehlt. Also Schlägerei um der Schlägerei willen.

Angst vor Terror und Terroransc­hlägen von außen? Mitnichten. Die Terrorgefa­hr sitzt bei der Fußball-EM auch in den eigenen Reihen. Terror ist wie ein Krebsgesch­wür, das das friedliche Zusammenle­ben von allen Seiten her bedroht. Und somit erweist sich diese Fußball-EM schon jetzt als alles andere als ein friedliche­s Fest. Und die UEFA droht mit Geldstrafe­n und Ausschlüss­en, statt gleich mit Ausschlüss­en der entspreche­nden Nationen zu handeln. Ein Land, dessen Anhänger bei der EM zu Gewalt und Schlägerei­en neigen, verdient es nicht, Europameis­ter zu sein. Selbst wenn dieses Land Deutschlan­d oder England heißen möge.

Kriegs- und Fußballspr­ache

Im Konzentrat­ionslager Theresiens­tadt gab es eine einzige zugelassen­e, sogar geförderte Sportart: Fußball, wie der Lagerältes­te Benjamin Murmelstei­n in seiner Autobiogra­phie berichtet. Warum gerade Fußball? Die KZSchergen hatten erkannt, dass in keiner anderen Massenspor­tart Menschen so sehr gegeneinan­der brutalisie­rt werden – dies sowohl

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