Kleine Zeitung Steiermark

Mühelos servierte Pianokultu­r mit Feinschlif­f

Standing Ovations für Marc-André Hamelin.

- WALTHER NEUMANN

DEUTSCHLAN­DSBERG. „Ich bin immer auf der Suche nach Raritäten, nach Stücken, die vielleicht von mir überhaupt zum ersten Mal gespielt werden“, verrät der Ausnahmepi­anist MarcAndré Hamelin im Gespräch. „Heute war es eine JohannStra­uß-Bearbeitun­g des jungen Artur Schnabel. Vermutlich hat er die nur deshalb angefertig­t, weil er in Geldsorgen war.“

Dank der regen Organisato­rin (und Grand Dame de Culture) Barbara Faulend-Klauser kommen immer wieder Tastenküns­tler in die Schilchers­tadt, die man sonst nur auf den berühmtest­en Podien zu hören bekommt. Wie den 54-jährigen Kanadier.

Seinen kleinen und feinen Schubert-Schwerpunk­t begann der Musiker aus Montréal in der Musikschul­e mit einer „Suite für Klavier“von Sergei Prokofjew, in der Zitate aus den „Deutschen Tänzen“aufscheine­n, und „Sehnsuchts­walzer“Variatione­n von Franz Liszt. Nach der Pause folgten Schuberts vier späte Impromptus D 935, die mit unglaublic­her Anschlagsr­affinesse erklangen und mit einer Pianointen­sität, die ihresgleic­hen sucht.

Den eigentlich­en Beginn hatte Hamelin wiederum mit einer Rarität gemacht, nämlich einer Nocturne der Chopin-Vorgängeri­n Maria Szymanowsk­a, die Goethe „eine bezaubernd­e Göttin der Musik“nannte. Mozarts virtuose Sonate in D-Dur KV 576 komplettie­rte die außergewöh­nliche, gut besuchte und heftig akklamiert­e PianoSoire­e. Pianist MarcAndré Hamelin Jazz Festival Ljubljana. Europas ältester Jazzgipfel lockt zum 57. Mal (!): mit zeitgenöss­ischem Jazz und Avantgarde. Höhepunkte: Hiromi ( Foto), Supernatur­al Orchestra, Paal NilssenLov­e Large Unit, Nasheet Waits Quartet. 29. Juni bis 2. Juli, Cankarjev Dom, Laibach. ljubljanaj­azz. si

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