Unsere Freiheiten kämpfen“
sche Botschafterin in Österreich, Bente Angell-Hansen: „Wir müssen für unsere demokratischen Werte, unsere Menschenrechte und unsere Freiheiten kämpfen“. Botschafterin Angell-Hansen te mit den psychischen und physischen Narben zu kämpfen haben, meint die Diplomatin. Was ein Land wie Österreich diesbezüglich von Norwegen lernen kann? Angell-Hansen: „Ich hoffe, dass ihr niemals von etwas derart Schrecklichem lernen müsst.“
Breivik ist gescheitert
Der italienische Autor und Philosoph Franco Berardi beschrieb den Attentäter als einen kalten „Automaten“. Eine gefühlslose, unmenschliche Hülle, die sich nach Anerkennung verzehrt.
Sein Ziel hat der damals 32-jährige Breivik verfehlt. Das Land ist nicht an der Bösartigkeit und der Trauer zerbrochen. Stattdessen blieb Norwegen seiner eigenen Rechtsstaatlichkeit treu – was auch bedeutet, dass Breivik einen fairen Prozess bekam und er sich, wie zuletzt, auch erfolgreich gegen die Haftbedingungen wehren kann. 2012 wurde er nach langer Debatte als zurechnungsfähig eingestuft und zu 21 Jahren Haft verurteilt.
„Heute, nach fünf Jahren, ist es schwieriger denn je, zu sagen, was sich genau wegen Breivik geändert hat“, bilanziert AngellHansen. Auch neue Aspekte, etwa Terror in anderen Ländern und Migration, würden das Land und seine Politik prägen. Doch da wie dort, betont die Diplomatin, die mehrere Jahre als Vizepräsidentin des UN-Menschenrechtsrates in Genf gearbeitet hat, brauche es „noch weitere Debatten und mehr Bewusstsein darüber, was die fundamentalen Elemente unserer Gesellschaft sind“.