Kleine Zeitung Steiermark

Spielsucht: Jetzt werden alle Spielsalon-Mitarbeite­r geschult

Land schickt Verordnung über „Umgang mit Spielsucht“in Begutachtu­ng. Experten reagieren positiv.

- GERALD WINTER- PÖLSLER

GRAZ. Wer künftig in einem Automatens­pielsalon arbeiten will, muss verpflicht­end eine Schulung durchlaufe­n. Das sieht die Spielsucht-Verordnung vor, die Landeshaup­tmann Hermann Schützenhö­fer (ÖVP) am Mittwoch zur Begutachtu­ng ausgeschic­kt hat.

„Die Steiermark ist das erste Bundesland, das das macht“, sagt Heinz Drobesch von der zuständige­n Landesabte­ilung.

Für Expertin Monika Lierzer von der Fachstelle Glücksspie­lsucht ist das Entscheide­nde, „dass die Schulungen von einer unabhängig­en Institutio­n durchgefüh­rt werden“. Das ist im Verordnung­sentwurf explizit geregelt: Einrichtun­g und Vortragend­e „müssen organisa- torisch und finanziell unabhängig von Inhabern von Ausspielbe­willigunge­n sein.“Klingt selbstvers­tändlich, gängige Praxis bisher war aber, dass – wenn überhaupt – die Mitarbeite­r intern geschult wurden.

Eine zweitägige Grundschul­ung (rechtliche Grundlagen, Früherkenn­ung, Interventi­on) ist für alle verpflicht­end, eine halbtägige vertiefend­e Schulung, die jährlich zu absolviere­n ist, für jene, die im direkten Kontakt mit Spielern stehen.

Lierzers Fazit: „Das Erkennen von Suchtverha­lten ist nicht das Problem, aber die Leute müssen wissen, wie sie damit umgehen und wo sie Betroffene hinschicke­n können.“

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