In Weiz braucht es Fingerspitzengefühl
In und um Weiz wird heute (ab 17.21 Uhr) und Samstag (8.19 Uhr) wieder aufs Gas gedrückt. Bei der fünften Auflage ist Spannung garantiert.
Hohe Geschwindigkeiten, teilweise enge Kurven und ein immer leicht rutschiger Boden – wenn das nicht die Zutaten für einen echten Rallye-Kracher sind. Eine „Spezialwertung“ist allerdings schon entschieden: die des längsten Namens. Denn Albert Maria Lamoral Miguel Johannes Gabriel Prinz von Thurn und Taxis wird sich in einem Sko- da R5 versuchen. Ab heute geht es nicht nur für den jüngsten Spross von Gloria von Thurn und Taxis im Großraum Weiz rund und auch bei der fünften Auflage der Rallye wird beim Set-up wieder Fingerspitzengefühl gefragt sein. „Wir benötigen schon einen halben Testtag, bis wir die richtigen Einstellungen gefunden haben“, sagt Daniel Wollinger. Vom Reifendruck über die Dämpfer (Zug-Druck) bis hin zur Fahr- KLEINE ZEITUNG FREITAG, 22. JULI 2016 zeughöhe – zwischen 11 und 35 Zentimeter sind mit dem Schraubfahrwerk möglich – wird alles am Renault Clio punktgenau justiert. Der Gleisdorfer hat auf die vergangene Schneebergrallye verzichtet, da ein passendes Schotter-Fahrwerk rund 10.000 Euro zusätzlich gekostet hätte. Nun heißt es aber wieder Attacke und auch ohne ein neues Fahrwerk geht eine Rallye ziemlich ins Geld. Ein Wochenende im 2WD-getriebenen Clio kostet auf den Kilometer gerechnet rund 45 Euro.
„So kostet uns ein Einsatz zwischen sechs- und achttausend Euro“, sagt Wollinger. Mechaniker, Reifen und der Sprit gehen eben ins Geld und auf Sonderprüfungen schluckt der Clio rund 45 Liter Tankstellenbenzin (100 Oktan) auf 100 Kilometer. Bei Verbindungsetappen sind es übrigens rund 25 Liter. „Den Rennbenzin mit bis zu 102 Oktan können wir uns nicht leisten“, sagt Wollinger, „der kostet ohne Steuer rund 6,4 Euro.“In seiner Klasse wird sich Wollinger mit Simon Wagner (Citroen DS3) und Meister Michael Böhm (Opel Adam) um die Punkte streiten.
In der Königsklasse ist Hermann Neubauer (Ford Fiesta WRC) nach drei Saisonsiegen einmal mehr der Gejagte. „Zurzeit habe ich eher das Problem, dass jeder sagt: , Du bist eh schon Meister.‘ Aber ich habe schon Rallyes verloren, wo ich selber geglaubt habe, dass ich sie nicht mehr verlieren kann.“Raimund Baumschlager kommt zwar mit weniger Leistung nach Weiz, allerdings mit einer blütenweißen Weste: Der Oberösterreicher hat alle vier Rallyes gewonnen.