Mit Vollgas ins juristische Aus?
Ring gastiert, wird kein Platz leer bleiben. Mehrmals schon war die Veranstaltung ausverkauft, aktuell gibt’s die letzten, neu aufgelegten Tickets zu erstehen. Selbst die Trainings der Piloten mutierten zu Publikumsmagneten.
In all die Euphorie mischt sich nun eine gehörige Portion Aufregung: Wenige Wochen vor dem großen MotoGP-Comeback melden Anrainer massive rechtliche Bedenken an, in Berichten war gestern gar von einer möglichen Absage des Rennens die Rede.
So dramatisch dürfte die Situation nicht sein, trotzdem wiegen die Vorwürfe der Anrainer rund um Ring-Ombudsmann Karl Arbesser schwer. Im Kern geht es um die Frage, ob bei der MotoGP eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen ist oder nicht. Arbessers Einspruch gegen die Veranstaltungsbewilligung wurde schon im April abgewiesen, mit dem Hinweis, die Anrainer hätten keine Parteienstellung. Arbesser sieht das anders, brachte einen Vorlageantrag ein, wonach die Oberbehörde über die Beschwerde entscheiden müsse. „Im Bescheid steht, dass eine Beschwerde aufschiebende Wirkung hat“, so Arbesser. Somit sei die Durchführung der MotoGP rechtlich nicht gedeckt. „Wir sind nicht gegen die Veranstaltung, sondern dagegen, wie es am Ring abläuft.“Es werde „gegen höchstgerichtliche Urteile“gearbeitet. Tatsächlich räumte der Verwaltungsgerichthof den Nachbarn 2014 Parteienstellung ein, das Landesverwaltungs- Die Behörde beschwichtigt – es gebe eben keine Parteienstellung, somit keine aufschiebende Wirkung, die Durchführung der MotoGP sei rechtlich gedeckt.
Turbulenzen gibt es auch um die Formel 1: Laut Arbesser habe das Projekt Spielberg den „Antrag auf Abhaltung einer Großveranstaltung“vorab zurückgezogen, da zu wenig Tickets verkauft wurden. Laut Aussendungen seien aber 85.000 Besucher am Ring gewesen – eine demnach nicht genehmigte Großveranstaltung. Auch in Sachen Airpower ist Arbesser aktiv: Er stellte dem Rechnungshof eine Feldstudie zur Verfügung, wonach deutlich weniger Besucher als behauptet die Flugshow besuchten.