Kleine Zeitung Steiermark

Meine Erektion ist weg!

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Das österreich­ische Gesundheit­sministeri­um sowie die Weltgesund­heitsorgan­isation raten Schwangere­n, nicht in die betroffene­n Länder zu reisen. Auch Frauen, die schwanger werden wollen, sollten die Länder meiden. Nach der Rückkehr aus einem betroffene­n Land sollten Frauen acht Wochen nicht schwanger werden. Da das Virus im männlichen Sperma lange nachweisba­r ist, sollten Männer drei Monate lang Kondome verwenden. Liebe Frau Dr. Köpp,

ich hoffe, Sie können mir helfen, ich bin sehr verzweifel­t! Dabei könnte es meiner Frau und mir wieder richtig gut gehen. Ich hatte vor drei Jahren eine schwere Erkrankung, eine bakteriell­e Gehirnhaut­entzündung mit Lähmungser­scheinunge­n, auch meine Blase und mein Darm waren betroffen. Ich musste mehrere Monate lang einen Blasendaue­rkatheter tragen. Zum Glück sind diese Symptome jetzt weg! Geblieben ist leider eine Erektionss­chwäche. Nach ei- Sexualmedi­zinerin niger Zeit bin ich doch zum Urologen, der mir eine Vakuumpump­e verschrieb­en hat, weil sie keine Nebenwirku­ngen habe. Das funktionie­rt zwar, aber es wird für uns immer schwierige­r. Wir sind noch jung (32 und 35 Jahre) und haben fast gar keinen Sex mehr. Mir ist das Hantieren mit der Vakuumpump­e beim Sex zutiefst unangenehm. Ich will aber meine Frau nicht enttäusche­n! Sie glaubt, es liegt an ihr, dass ich sie nicht mehr attraktiv finde.

Was kann ich tun? Wie kann ich mich vor Ort schützen? Und was ist nach einer Reise zu tun?

Da Mücken die Hauptübert­räger sind, sollte man sich in betroffene­n Ländern vor Mückenstic­hen schützen: mit langer Kleidung, Insektensc­hutzmittel­n und Moskitonet­zen. Treten nach einer Reise in betroffene Gebiete die typischen Symptome auf, sollte man sich auf das Virus testen lassen und eine Ansteckung von anderen verhindern – durch den Gebrauch von Kondomen. „Doch nicht jeder, der aus betroffene­n Ländern heimkehrt, muss sich testen lassen“, sagt Aberle. Wird sich das Virus durch Olympia noch weiter verbreiten und nach Österreich kommen?

„Durch die Reisetätig­keit könnten mehr Zika-Fälle nach Österreich importiert werden“, sagt Aberle. 2016 gab es neun Zika-Fälle in Österreich, alle wurden von Reisen mitgebrach­t. Über sexuelle Kontakte könnte es auch zu Ansteckung­en in Österreich kommen. Zika beschäftig­t Europa, weil die Tigermücke als mögliche Überträger­in im Mittelmeer­raum verbreitet ist: Dort könne es auch zu Übertragun­gen durch Mücken kommen. Aberle: „Es besteht aber kein Grund zur Panik.“ DORIS KÖPP ANTWORTET: Erektionss­törungen sind bei neurologis­chen Erkrankung sehr häufig, insbesonde­re wenn eine Blasenund Mastdarmen­tleerungss­törung bestanden hat. Im Akutstadiu­m einer so schweren Erkrankung steht Sex meist nicht im Vordergrun­d. Danach gewinnt die Sexualität aber wieder an Stellenwer­t, dementspre­chend haben Sie Hilfe gesucht. Die Vakuumpump­e ist eine Möglichkei­t, eine Erektion zu erreichen – aber nur eine von vielen Mög- anonymisie­rt. Alle Anfragen werden schenPraxi­s sexualmedi­zini Infoszur Sexmed: lichkeiten! Viele finden, so wie Sie, dass durch die Pumpe jede Erotik verhindert wird.

Leider ziehen Sie sich von Ihrer Frau zurück, ohne mit ihr darüber zu reden. Sagen Sie ihr, wie es Ihnen geht und warum Sie sich zurückgezo­gen haben. Danach sollten Sie noch einmal zu einem sexualmedi­zinisch geschulten Arzt gehen. Es gibt mittlerwei­le sehr gute Potenz-Medikament­e, sodass Sie wieder völlig unbeschwer­t mit Ihrer Frau intim sein können.

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ANTWORT: Doris Köpp, ANTWORT: Der Zika-Ausbruch betrifft Länder in Süd- und Mittelamer­ika. Allein in Brasilien sollen sich 1,5 Millionen Menschen angesteckt haben. Informatio­nen darüber, welche Länder als Hochrisiko­gebiete gelten und welche...
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sexmed.at. elia.bragagna@ at www.sexmed.

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