Matchball Nummer 13 war einer zu viel
Gerald Melzer verpasste in Kitz sein erstes Finale. Thiem/Novak im Doppel-Endspiel.
nen. Und das auf einem Kurs, auf dem mit dem überlegenen Mercedes das Überholen verhältnismäßig einfach sein sollte.
Unkalkulierbar
Mit den verschärften Funkregeln, die die Möglichkeiten der Teams, ihren Fahrern im Falle technischer Probleme Anweisungen zu geben, ist aber jetzt noch ein weiteres unkalkulierbares Feld dazugekommen. Vor allem, weil noch nicht klar ist, ob es bei einer Verletzung der Regeln dann weiter bei einer 10-Sekunden-Strafe bleiben würde wie bei Rosberg in England oder ob härtere Sanktionen drohen. Denn realistisch gesehen wären wohl in vielen Fällen zusätzliche zehn Sekunden ein geringerer Zeitverlust als der in den Regeln vorgesehene Boxenstopp zur Problembehebung.
Angesichts des engen Titelduells der beiden Mercedes-Piloten lassen diese Szenarien befürchten, dass am Ende eine dieser Strafen die WM-Entscheidung massiv beeinflussen könnte. KITZBÜHEL. So erfreulich der bisherige Erfolgslauf von Gerald Melzer beim Heimturnier in Kitzbühel war, so bitter schmeckt nun das Halbfinalaus des Niederösterreichers. Gegen den Italiener Paolo Lorenzi (34) zog der 26-Jährige nach einer zwischenzeitlich von Regen unterbrochenen, knapp drei Stunden dauernden Tennisschlacht mit 6:7, 6:7 den Kürzeren und verpasste somit sein erstes ATP-Finale.
Im ersten Satz beim Stand von 5:3 und 40:0 konnte der Deutsch-Wagramer den Sack nicht zumachen. Mit zu passivem Spiel ließ Melzer seinen italienischen Kontrahenten am Leben und beim Stand von 6:5 einen erneuten Satzball ungenützt. Lorenzi „dankte“es nach 85 (!) gespielten Minuten mit einem 7:6. Trotz der vergebenen Chance raufte Melzer, der als Trost in der am Montag neu erscheinenden Weltrangliste erstmals unter den Top 100 aufscheinen wird, auch im zweiten Durchgang wie ein Löwe, kämpfte sich erneut in das Tiebreak und musste sich dort erst nach unglaublichen zwölf abgewehrten Matchbällen (!) geschlagen geben.
Kein Wunder, dass bei Melzer anschließend der Frust tief saß: „Ich hatte 17.000 Chancen, die Partie in meine Richtung zu drehen, habe es aber nicht geschafft. Er hat nicht viel riskiert, ich habe okay gespielt, aber nicht gut. Das einzig Erfreuliche ist, dass ich diese Woche endlich vor Heimpublikum gutes Tennis zeigen konnte.“Auf Lorenzi wartet heute (13 Uhr, ORF Sport + live) im Finale Nikolos Basilaschwili. Der 24-Jährige hatte im ersten Halbfinale den an Nummer sechs gesetzten Serben Dusan Lajovic nach nur 64 Minuten mit 6:3, 6:1 abserviert und zog damit als erster Georgier überhaupt in das Finale eines ATP-Turniers ein. „Ich freue mich sehr. Der Finaleinzug ist etwas Spezielles, ich bin sehr stolz“, strahlte Basilaschwili.
Dominic Thiem und Dennis Novak haben überraschend das Doppel-Endspiel erreicht. Das junge ÖTV-Duo rang die als Nummer drei gesetzten Erlich/ Gonzalez (ISR/MEX) mit 1:6, 7:6 und 10:5 nieder. Heute (11 Uhr) treffen die beiden 22-Jährigen auf die topgesetzten Niederländer Wesley Koolhof/ Matwe Middelkoop.