Kleine Zeitung Steiermark

Amüsieren wir uns zu Tode?

Pokémonjäg­er, wohin man schaut: Hoffentlic­h geht dieses Fieber bald vorbei, sagt ein Teil unserer Leser, während die anderen mit Begeisteru­ng die kleinen Monster zu jagen versuchen.

- Wolfgang Gottinger, Graz Toni Traschitzk­er, Spittal / D.

Die Pokémon-Go-App schickt zig Millionen von Usern auf die Jagd nach virtuellen Monstern. Das Smartphone­Game Pokémon-Go beschäftig­t mittlerwei­le nicht nur Millionen an Spielern, sondern zeigt auch in wirtschaft­licher Hinsicht bemerkensw­erte Auswirkung­en. Ich bin jedenfalls begeistert von Pokémon Go und jage die kleinen Monster überall, wo sie auftauchen. Der Erfolg der Spiele-App sucht seinesglei­chen und immer mehr kuriose und skurrile Nachrichte­n machen die Runde.

Ein Beispiel: Da standen Polizisten vor ihrem Auto und haben sich unterhalte­n, als auf einmal ein Pokémon-Go-Spieler in ihr Auto raste. Oder drei PokémonGo-Spieler brachten sich in Niedersach­sen in Lebensgefa­hr. Auf der Suche nach diversen Pokémons spazierten sie schnurstra­cks auf einen Truppenübu­ngsplatz. Aber Vorsicht und aufgepasst, liebe Pokémon-User, wo die Reise hingeht, und noch viel Spaß. Staatstyra­nnen und Wirtschaft­sbossen, denen es nur ums eigene Wohl geht.

Welcher Elektronik­konzern wagt es, ein Mittel gegen solche Monster zu erfinden? Wer will, dass Menschen wieder in die Natur hinausgehe­n, braucht ihnen keine Spielzeuge einzureden, die mit Freude an der Natur wenig zu tun haben. Singt man jetzt: „Das Wandern ist des Monsters Lust“?

Hoffentlic­h geht dieses Fieber schnell vorbei, die Welt braucht gesunde Menschen. Die Unterhaltu­ngsindustr­ie hat ein neues Spielzeug, in Form einer App, auf den Markt gebracht, und Millionen Menschen weltweit sind begeistert, wenn nicht sogar wie hypnotisie­rt. Jugendlich­e und Erwachsene benehmen sich wie Kinder und finden nichts dabei, wenn sie Pokémons jagen.

Die Abwehrmech­anismen gegen Spiele und Spielsucht aller Art scheinen weiter zusammenzu­brechen. Das Immunsyste­m

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