„Die Welt ist im Krieg“
Klare Worte von Papst Franziskus, der gestern zum Weltjugendtreffen in Krakau eintraf: Die Welt habe ihren Frieden verloren.
Papst Franziskus traf gestern zu seinem ersten Besuch in Polen ein. Das Oberhaupt der katholischen Kirche landete an Bord einer Alitalia-Maschine in Krakau, das Schauplatz des 30. internationalen Weltjugendtages ist. Das Glaubensfest von bis zu zwei Millionen jungen Pilgern steht heuer angesichts der Terrorbedrohung unter besonderen Vorzeichen, die Sicherheitsvorkehrungen sind massiv: Mindestens 25.000 Einsatzkräfte sollen für einen reibungslosen Ablauf des Treffens und des Papstbesuches sorgen. Nach Einschätzung der Veranstalter ist Krakau in dieser Woche die „wahrscheinlich sicherste Stadt in Europa“.
Bereits am Flug dorthin sagte der Heilige Vater: „Wir dürfen keine Angst haben, die Wahrheit zu sagen: Die Welt ist im Krieg, weil sie den Frieden verloren hat.“Franziskus stellte klar, dass er nicht von einem Krieg der Religionen spreche, denn: „Alle Religionen wünschten sich Frie- den.“Zuletzt hatte ein mutmaßlich islamistischer Anschlag auf eine katholische Kirche in Nordfrankreich die Öffentlichkeit erschüttert. Der Papst sagte, er habe darüber „wie mit einem Bruder“mit Staatsoberhaupt François Hollande gesprochen.
Zum Auftakt seiner Reise traf Franziskus am späten Nachmittag auf dem Wawel-Schloss zunächst die polnische Staatsspitze um Präsident Andrzej Duda und Regierungschefin Beata Szydło, die in der EU wegen umstrittener Reformen unter Druck steht. Der Heilige Vater mahnte zur Solidarität gegenüber Flüchtlingen: Es sei „die Bereitschaft zur Aufnahme derer notwendig, die vor Kriegen und Hunger fliehen“.
Anschließend kam es zur Begegnung mit polnischen Bischöfen. Am Abend begrüßte Franziskus dann von einem Fenster des Bischofspalastes aus die Teilnehmer des großen Pilgertreffens.