Stresspegel
könnte, doch wieder Steuergeld zur Stabilisierung einzusetzen. Teilnehmer aus Österreich. Aus Österreich sind die Erste Group und die Raiffeisen-LandesbankenHolding dabei. RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner rechnete im Vorfeld nur mit einem mäßigen Abschneiden seines Institutes. „Die Ergebnisse können nicht sonderlich gut ausfallen“, so Rothensteiner im „Kurier“. Darum arbeite man an der Verbesserung der Kapitalquote. Alle Maßnahmen, die Raiffeisen heuer bereits gesetzt habe, sind beim Stresstest noch nicht inkludiert, weil die Geschäftszahlen von 2015 herangezogen werden. Das Stressszenario. Die Banken müssen unter Beweis stellen, dass sie eine neue Finanzkrise oder eine Wirtschaftskrise überstehen würden, ohne dass sie zu viel von ihrem Kapitalpolster verlieren. Dazu wird in dem Stresstest eine schwere, drei Jahre anhaltende Rezession simuliert, die ähnlich stark ausfällt wie während der Finanzkrise von 2008 bis 2010. Die Börsenkurse stürzen ab, der Euro und die Immobilienpreise in der EU brechen ein, die Zinsen in den USA und anderswo außerhalb der EU steigen plötzlich an. Kritik. Bei früheren Tests überholte die Realität die Szenarien mitunter sehr schnell. Hauptkritikpunkt ist diesmal, dass zwar – das derzeit unrealistisch erscheinende – Szenario steigender Leitzinsen einbezogen wurde, nicht aber die Folgen weiter sinkender Zinsen. Die Folgen einer lang anhaltenden Niedrigzinsphase kommen darin nicht vor, obwohl die niedrigen Gewinnspannen von Banken und Versicherungen von Finanzmarktexperten als eines der größten Risiken für das EUweite Finanzsystem angesehen werden. Auch die Strafzinsen von aktuell minus 0,4 Prozent, die Banken für EZB-Einlagen entrichten müssen, wurden nicht berücksichtigt.