„Man tut beim E-Biken
Radexperte Martin Kotnik über die Vorteile und Einsatzgebiete von E-Bikes, über moderne E-Motoren und Akkusysteme und warum ein gutes E-Bike sein Geld kostet.
Elektrofahrräder, also E-Bikes, erleben derzeit einen richtigen Boom bei den Verkaufszahlen. Was sind die Gründe dafür?
Das E-Bike hat in den letzten Jahren einen starken Imagewandel erlebt. Vom Rad für eher ältere Semester hat es sich heute zum Fortbewegungsmittel für verschiedenste Einsatzgebiete entwickelt. Das heißt, es gibt keine Radversionen mehr, die es nicht auch als E-Bike gibt: Die Palette reicht dabei vom E-Bike als Stadt- und Sportrad über das Lastenrad bis hin zum Touring-Rad.
Damit wird das E-Bike ja auch für die Mopedfahrer-Zielgruppe interessant?
Auf jeden Fall. Wir haben nicht wenige Kunden, die vom Moped umgestiegen sind, weil ein E-Bike einfach flexibler ist. Man kann beispielsweise Radwege benutzen und ist nicht auf die Straßen angewiesen. Und, um es nicht zu vergessen – man tut beim E-Biken ja auch immer etwas für seinen Körper.
Das heißt, wenn man vom E-Bike spricht, spricht man von einem Fahrrad, dessen Elektroantrieb zusätzlich zum Pedalantrieb des Fahrrads angebracht ist. Also vom so genannten Pedelec, dem PedalElectric-Vehicle?
Das stimmt, denn zur Verwendung als Fahrrad ist gesetzlich nur das Pedelec-System erlaubt. Das ist ein Zusatzantrieb und kein vollelektrischer Antrieb. Beim Pedelec schaltet sich der Elektromotor automatisch erst dann ein, wenn man die Pedale tritt. Bei einer Geschwindigkeit Rad-Experte Martin Kotnik mit einem modernen E-Bike von 25 km/h schaltet er sich wieder ab. Und: Die Leistung des EMotors darf 600 Watt nicht übersteigen. Bei einer größeren Leistung mit höherer Geschwindigkeit gilt ein E-Bike nicht mehr als Fahrrad, sondern als Moped. Und damit braucht man unter anderem eine Nummerntafel, eine regelmäßige Pickerlüberprüfung und es gilt auch die Helmpflicht.
Worauf muss man beim Kauf eines E-Bikes achten?
Es gibt schon recht viele Anbieter für E-Bikes, vom NoName-Rad bis hin zum Markenanbieter. Man muss sich zuerst fragen, wofür man sein E-Bike tatsächlich einsetzen möchte. Und man muss natürlich festlegen, wie viel man ausgeben möchte. Grundsätzlich empfehle ich E-Bikes, bei denen der gesamte E-Antrieb samt Akku von nur einer Firma stammt. Denn die Systeme müssen optimal zusammenspielen und wir haben da schon einige Probleme erlebt, wenn das nicht so ist. Was heute auch schon Standard sein sollte: Der E-Motor als Mittelmotor, eingebaut ins Tretlager. Ebenfalls empfehlenswert ist, dass der Akku in den Rahmen eingebaut, aber trotzdem herausnehmbar ist. Beides trägt dazu bei, dass das Fahrverhalten der Räder wesentlich besser ist, weil der Schwer-