Kleine Zeitung Steiermark

Behördisch – Deutsch Deutsch – Behördisch

Nicht bummelwitz­ig, aber verständli­ch: Die Stadt Graz staubt ab und reformiert ihre Wortwahl in Briefen und E-Mails.

- MICHAEL SARIA

Zu seinen Lieblingsb­egriffen, die ihn selbst ein wenig an die Monarchie erinnern, gehört für Martin Haidvogl das Wort Faktura. „Das war gang und gäbe. In diesem Fall schreiben wir jetzt halt Rechnung“, lacht der Grazer Magistrats­direktor.

Im Jahr 2015 kam die Operation Abstauben ins Rollen: Man will ja die „modernste Stadtverwa­ltung“und das „modernste kommunale Dienstleis­tungsunter­nehmen“sein – dem haben sich mit Haidvogl auch Bürgermeis­ter Siegfried Nagl und HoldingGra­z-Vorstand Wolfgang Malik verschrieb­en. Die Losung: Graz verabschie­det sich in Briefen und Mails von der bürokratis­chen Es ergeht das Ersuchen Amtssprach­e. „Wir wollen nicht witzig, aber höflich sein. Und im Sinne des Services verstanden werden“, betonen Haidvogl und Projektlei­terin Christina Miedl. Zudem erspare sich die Stadt zig Erklärungs­schreiben.

Die Folge: Jene 2500 Bedienstet­en im Haus Graz, die regellmäßi­g in diee Tasten greifen,n, erhalten Schuulunge­n – und eiinen Tischkalen­nder mit allen n Tipps undd Spielregel­n („Natürlich wollen nicht Sie lange e warten“statt „Um Wartezeite­n zu vermeiden . . .“). Diese werden nun sukzessive umgesetzt und seien etwa im Jugendamt schon spürbar. „Auch wir haben schon umgestellt, nicht zuletzt im Beschwerde­management“, so Holding-Chef Malik.

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Schluss mit Bürokratie in der Sprache: Die Stadt Graz will mehr denn je verstanden werden

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