Behördisch – Deutsch Deutsch – Behördisch
Nicht bummelwitzig, aber verständlich: Die Stadt Graz staubt ab und reformiert ihre Wortwahl in Briefen und E-Mails.
Zu seinen Lieblingsbegriffen, die ihn selbst ein wenig an die Monarchie erinnern, gehört für Martin Haidvogl das Wort Faktura. „Das war gang und gäbe. In diesem Fall schreiben wir jetzt halt Rechnung“, lacht der Grazer Magistratsdirektor.
Im Jahr 2015 kam die Operation Abstauben ins Rollen: Man will ja die „modernste Stadtverwaltung“und das „modernste kommunale Dienstleistungsunternehmen“sein – dem haben sich mit Haidvogl auch Bürgermeister Siegfried Nagl und HoldingGraz-Vorstand Wolfgang Malik verschrieben. Die Losung: Graz verabschiedet sich in Briefen und Mails von der bürokratischen Es ergeht das Ersuchen Amtssprache. „Wir wollen nicht witzig, aber höflich sein. Und im Sinne des Services verstanden werden“, betonen Haidvogl und Projektleiterin Christina Miedl. Zudem erspare sich die Stadt zig Erklärungsschreiben.
Die Folge: Jene 2500 Bediensteten im Haus Graz, die regellmäßig in diee Tasten greifen,n, erhalten Schuulungen – und eiinen Tischkalennder mit allen n Tipps undd Spielregeln („Natürlich wollen nicht Sie lange e warten“statt „Um Wartezeiten zu vermeiden . . .“). Diese werden nun sukzessive umgesetzt und seien etwa im Jugendamt schon spürbar. „Auch wir haben schon umgestellt, nicht zuletzt im Beschwerdemanagement“, so Holding-Chef Malik.