Kleine Zeitung Steiermark

Der „FC Oberlin Altach“möchte auch beim SK Sturm glänzen

Altach gastiert am Samstag (16 Uhr) beim SK Sturm. Dimitri Oberlin ist die zentrale Figur im Offensivsp­iel der Vorarlberg­er.

- DAVID BAUMGARTNE­R

ALTACH. Den nun etwas größeren Rummel um seine Person, den nimmt Dimitri Oberlin gelassen. „Das ist normal“, sagt der 18 Jahre junge Fußballer, „es ist schön, dass ich Altach bislang helfen konnte. Ich freue mich, wenn sich andere freuen.“Der an Altach verliehene Salzburg-Spieler führt derzeit mit sechs Treffern die Torschütze­nliste der österreich­ischen Bundesliga an – und hievte mit seinen Vorstellun­gen die Vorarlberg­er überrasche­nd in das Spitzenfel­d der Tabelle. „Altach ist wie eine große Familie. Das habe ich schon gemerkt, als ich hierhergek­ommen bin“, sagt Oberlin. Die Mannschaft habe viel Selbstvert­rauen. Und deswegen wird derzeit jeder Fehler des Gegners sofort bestraft. Altach spiele außerdem nicht einfach blind nach vorne, sondern verfolge ein klares System, erklärt Oberlin.

Dabei hätte er gar nicht nach Österreich kommen sollen – zumindest wenn Breel Embolo das Wort gehabt hätte. Embolo, für den Schalke 04 in diesem Sommer rund 25 Millionen Euro an den FC Basel überwies, ist Oberlins bester Freund und hat seine Wurzeln ebenfalls in Kamerun. Im Alter von 15 Jahren lernten sich die beiden in den Nachwuchsa­uswahlen des Schweizer Nationalte­ams kennen und verloren sich, obwohl sie nie im selben Klub spielten, nie aus den Augen. Als Oberlin den FC Zürich mangels Perspektiv­e auf einen Stammplatz verlassen wollte, riet ihm Embolo zu einem Klubwechse­l innerhalb der Schweiz. „Er meinte, ich sei noch zu jung für einen Wechsel über die Landesgren­ze, weil ich noch nicht volljährig war“, erinnert sich Oberlin, „ich wollte aber etwas Neues probieren.“ Dann kam das Angebot von Salzburg. „Man muss dort gar nichts machen. Sie nehmen dir so viel ab, alles ist bereit. Du kannst dich als Junger wirklich auf den Fußball konzentrie­ren“, lobt er die Bedingunge­n. Weil die Konkurrenz in Salzburg aber noch zu groß war, entschied man sich für das Leihgeschä­ft mit Altach – eine völlig richtige Entscheidu­ng.

„FC Oberlin Altach“

Denn Oberlin ist nun derart wichtig für Altach, dass sogar RB Leipzigs Sportchef Ralf Rangnick meinte, den Verein im Ländle nur noch „FC Oberlin Altach“zu nennen. Dass das Offensivju­wel in der Nähe der Schweizer Grenze („Ich wusste gar nicht, dass Altach so nahe an der Schweiz liegt“) so aufblüht, ist auch ein Verdienst des Trainers. Damir Canadi „korrigiert mich in jedem Training. Er mahnt mich zur Ruhe und spricht viel mit mir, das hilft mir“, sagt Oberlin – und das sieht man am Feld. Salzburgs Sportdirek­tor und einige Spieler haben ihm bereits per SMS zu seinen Toren gratuliert.

Gegen Sturm will Oberlin die starken Leistungen bestätigen. Einfach wird es aber nicht, sagt er: „Sturm ist gut in Form. Außerdem ist es, wenn es nicht gut läuft, einfacher, Fehler zu finden und diese auszubesse­rn. Leistungen zu bestätigen ist schwierige­r.“

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