Über Österreichs Ideen für neue Steuern
BeiVoestalpine ist man stolz auf das weltweit modernste Werk zum Walzen von Stahldrähten in Donawitz. Es arbeitet vollautomatisiert und -digitalisiert nach den Standards von „Industrie 4.0“. Die Gesamtzahl der Arbeitnehmer in der Drahtproduktion ist dennoch konstant bei rund 330 Angestellten geblieben. In der österreichischen Politik hingegen wird momentan über die Gefahren von „Industrie 4.0“debattiert. Tatsächlich muss man die Auswirkungen vergleichend betrachten, wenn es um Gefahren für Arbeitsplätze geht. Die weitaus größeren Probleme liegen in Österreich anderswo. Das Bildungssystem droht die Menschen zu wenig auf die Anforderungen der neuen Ar- beitswelt vorzubereiten, weil die nötigen Reformen in politischen und föderalistischen Grabenkämpfen blockiert werden. Zudem liegt die Steuer- und Abgabenbelastung sowohl für Arbeitnehmer wie für Unternehmen so hoch, dass dies dem Wirtschaftsstandort Österreich zunehmend schadet. Ideen für neue Steuern – wie die von Ös- terreichs Kanzler Christian Kern vorgeschlagene „Maschinensteuer“führen deshalb in die falsche Richtung. Wer Arbeitsplätze in Österreich erhalten will, sollte vielmehr das Bildungssystem reformieren und die Abgabenbelastung senken. Demgegenüber sind die Herausforderungen durch Automatisierung und Digitalisierung wohl fast vernachlässigbar.