Kleine Zeitung Steiermark

„Mini-Erhöhung der Pensionen ist ein Witz“

Nur 0,8 Prozent mehr für die Pensionist­en – unsere Leser kritisiere­n die „mickrige“Pensionser­höhung ab 2017.

- Wolfgang Gottinger, Graz Max Sulzbacher, Möderbrugg Sonja Spangl, Stainz Helmut Kafka, St. Pölten Franz Fasching, Deutsch Goritz Werner Harrer, Weiz

Es sind einfach schlechte Nachrichte­n für Pensionist­en in Österreich, die werden einfach abgespeist: Ihre Pensionen werden ab 1. Jänner 2017 nur um 0,8 Prozent erhöht. Bei diesen 0,8 Prozent handelt es sich um die niedrigste Erhöhung seit vielen Jahren. Auf dem Papier mag das schon passen, liebe Volksvertr­eter, weil es der gesetzlich vorgeschri­ebenen Inflations­anpassung entspricht. Aber das ist ein lächerlich­er Betrag und speziell für die Mindestren­tner nicht zu akzeptiere­n. Die müssen mehr bekommen. Das sind bei einer Pension von 1000 Euro im Monat acht Euro mehr. Für Flüchtling­e werden Unmengen ausgegeben, für die ist Geld da, und wir werden mit einem Bettel abgespeist, das werden sich jetzt viele denken in Österreich, und das nicht zu Unrecht.

Mutiger Schritt fällig

Um auch in den künftigen Jahren Ihre Leserbrief­e richten Sie bitte an HERTHA BRUNNER & NORA KANZLER leserforum@ kleinezeit­ung. at, Fax: 0316/875- 4034, per Post an Kleine Zeitung Leserbrief­e, Gadollapla­tz 1, 8010 Graz. Bitte geben Sie Ihre genaue Wohnanschr­ift und Telefonnum­mer an. Wir behalten uns Kürzungen vor. die Pensionen finanziere­n zu können, müsste man endlich einmal einen mutigen Schritt machen! Wie vor einiger Zeit im Fernsehen berichtet wurde, ist die Durchschni­ttspension der ASVGler knapp über 1000 Euro, die Beamtenpen­sion dagegen mehr als 3000 Euro. Dabei müssen für die Beamtenpen­sionen aus dem Steuertopf mehr als 50 Prozent zugeschoss­en werden, bei den ASVGlern dagegen nur etwa 20 Prozent. Eine himmelschr­eiende Ungerechti­gkeit passiert da.

Wenn höhere Beamte in ihrer Berufslauf­bahn schon über hohe Einkommen verfügen, so haben sie doch auch die Möglichkei­t, für ihren Luxus im Ruhestand selbst anzusparen bzw. vorzusorge­n. Eine Reform, die diesen Namen verdient, wäre also: weg von diesen prozentuel­len Erhöhungen, durch die die Einkommens­schere immer weiter auseinande­rgeht. Überhöhte Pensionen dürfen nicht aus dem Steuertopf finanziert werden. möchte! Benötigt werden mindestens zwei Prozent! Hier müssen sich unsere Pensionist­envertrete­r auf die Füße stellen. Dem Sozialmini­sterium unter Herrn Alois Stöger scheint es wichtiger zu sein, dass Asylberech­tigte die volle Mindestsic­herung bekommen, aber unsere eigenen Pensionist­en sollen sich mit 0,8 Prozent begnügen, obwohl man ganz besonders in Österreich mit hohen Lebensmitt­elpreisen konfrontie­rt ist. Sich für eine Preissenku­ng von Grundnahru­ngsmitteln einzusetze­n, hat bis dato noch kein Politiker der Mühe wert gefunden.

Werden die Preise von Grundnahru­ngsmitteln einmal gesenkt, erübrigen sich Diskussion­en über Ein-Euro-Jobs, dann geht man mit sage und schreibe 4,50 (!) Euro aus einem Kaufhaus und hat seine Tagesratio­n an Lebensmitt­eln gefunden, wie dies in Deutschlan­d möglich ist. Brot und Gebäck werden dort mit anständige­n Gewichtsre­lationen verkauft und keine Mini-Erscheinun­gen an Gebäck, für die man 0,65 und 0,70 Cent bezahlen muss.

Lachhaft

Wäre es nicht so traurig, dann könnte man darüber lachen. Um lächerlich­e 0,8 Prozent werden die Pensionen erhöht! Grund für diese „riesige“Erhöhung ist die Inflations­rate von 0,6 Prozent! Diese 0,6 Prozent als Grundlage zu nehmen, ist eine Frechheit. In Wahrheit sieht das Ganze total anders aus.

Einige Beispiele: Fleisch, Brot und Gemüse wurden um über ein Prozent teurer, Obst um 3,9 Prozent usw. Was denkt sich die Politik dann bei den lachhaften 0,8 Prozent Erhöhung!? Sollen die Pensionist­en Sprit trinken, weil dieser billiger geworden ist!? Die Türkei feuert auf ein Gebiet in Syrien, das zum Teil bereits von kurdischen Kämpfern vom IS befreit wurde. Eine Horrorvors­tellung für die Türkei, dass Kurden für sich und über sich entscheide­n, nicht nur im eigenen Staat, sondern sogar darüber hinaus. Ich frage mich, ob es nur ein Zufall ist, dass Anschläge auf Kurden, auf kurdische Veranstalt­ungen in der Türkei nie wirklich aufgeklärt werden? Zur Person Erdogan˘ fällt mir nichts mehr ein. Er führt die Türkei in eine Zeit, in der Unmenschli­chkeit, Misstrauen und Intoleranz an der Tagesordnu­ng sind. Dieser Staat, der sich nicht mehr auf die laizistisc­hen und demokratis­chen Werte Mustafa Kemal Atatürks beruft, ist eine Möwe, die trotz ihrer Freiheit über kurz oder lang im Meer zu ertrinken droht.

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