Darum ist Sturm an der Spitze
Der SK Sturm empfängt heute im Bundesliga-Topspiel Altach. Sieben Gründe, warum die Grazer aktuell Spitzenreiter sind.
Die Partie der 6. Runde Sturm – Altach ab 16 Uhr im Liveticker auf www.kleinezeitung.atund der Kleine-Zeitung-App Gratis-Download im App Store und Play Store
Geglaubt hat es kaum einer, geplant war es schon gar nicht. Fest steht, dass der SK Sturm nach fünf Runden Bundesliga-Spitzenreiter ist. „Wir werden die Tabellenführung mit Haut und Haaren verteidigen“, sagt Trainer Franco Foda vor dem heutigen Spitzenspiel gegen den unmittelbaren Verfolger Altach (16 Uhr). Dass die Grazer vom Platz an der Sonne lachen, hat viele Gründe.
Es war niemals geplant, einen so radikalen Umbau zu vollziehen. Acht neue Spieler galt es zu integrieren. Letztlich ein Segen für den Verein. Die Neuzugänge sind charakterlich eine tolle Ergänzung. Dazu bringen sie Eigenschaften mit, die wie fehlende Puzzleteile eingestuft werden können. Dass es sich um hungrige Spieler handelt, die bei anderen Klubs teilweise schon auf dem Abstellgleis gestanden sind und jetzt ihre (letzte) Chance nutzen wollen, ist ein positiver Glücksfall. Bollwerk: Das gesamte Abwehrverhalten ist nicht mehr vergleichbar mit dem des vergangenen Jahres. Der noch gar nicht bei 100 Prozent angekommene Kapitän Christian Schulz verkörpert die Rolle des Abwehrchefs ideal. Seine internationale Erfahrung lässt auch die Nebenleute viel sicherer wirken. Lukas Spendlhofer und Christian Schoissengeyr agierten bei Sturm noch nie so stark. Die Punkte holte Sturm aus den ersten fünf Spielen – wie zuletzt in der Saison 2009/10. Mehr Zähler aus den ersten fünf Runden holten die Steirer in der 3-Punkte-Ära noch nie. Sturm hat in allen zehn Heimspielen gegen Altach mindestens einmal getroffen. Außenverteidiger Fabian Koch und Charalampos Lykogiannis zählen zu den besten Duos, die die Bundesliga zu bieten hat – dynamisch, zweikampfstark und unermüdlich arbeitend. James Jeggo im defensiven Mittelfeld komplettiert als Staubsauger den perfekt arbeitenden Abwehrbund. Uros Matic: Der Serbe ist ein Goldgriff. Ein Spielertyp, den es zuvor bei Sturm noch nie gegeben hat. Matic vereint die Gabe, sich keiner Defensivarbeit zu schade zu sein, aber auch offensiv Akzente zu setzen. Der 26-Jährige beherrscht tödliche Pässe und strahlt ungemeine Torgefahr aus. Dazu zeichnet ihn eine ungeheure Spielintelligenz aus. Taktgeber wie er, die das Tempo je nach Bedarf ankurbeln bzw. drosseln, sind spärlich. Offensive: Mit Deni Alar haben die Grazer einen echten Torjäger hinzugewonnen. Der Obersteirer ist zwar gegen den Ball keineswegs untätig, bringt die gegnerischen Abwehrreihen aber aufgrund seiner Torgefahr zum Schwitzen. Alar ist kein klassischer Zehner, wie ihn in der Vorsaison Marko Stankovic oder Donis Avdijaj verkörpert haben. Während sich früher die Abwehrreihen auf Bright Edomwonyi bzw. Roman Kienast fokussieren konnten, ist jetzt mit der Strafraumpräsenz von Alar eine weitere Waffe allgegenwärtig. Das bedeutet mehr Räume für das Angriffsduo und die wieselflinken Philipp Huspek, Sascha Horvath, Stefan Hierländer und Matic. Eine Abhängigkeit von einem torgefährlichen Akteur gibt es nicht mehr. Diese Last ist auf mehreren Schultern verteilt: Variabilität, die das Sturm-Spiel unberechenbarer gemacht hat. Umschaltspiel: Sturm hat es nicht darauf abgesehen, über 90 Minuten in Ballbesitz zu sein. Dem Gegner wird gerne das Aufziehen des Spiels übertragen. Doch in bestimmten Zonen macht sich ein überfallsartiges, bereits perfekt einstudiertes Pressing bemerkbar. Einmal in Ballbesitz, erfolgt das blitzschnelle Umschalten in die Offensive. Innerhalb weniger Sekunden kommt es zum (meist brandgefährlichen) Abschluss. Selbstvertrauen und Glück: Mit einem 3:1-Erfolg gegen Meister und Cupsieger Salzburg in die Saison zu star-