Der ganz normale Wahnsinn in
Szenen aus dem Alltag: „Wir brauchen keine Sozialarbeiter, sondern mehr Hände“, sagt Lehrerin Andrea K. Mit vielen Flüchtlingskindern muss einzeln gearbeitet werden.
Andrea K. ist Lehrerin an einer Neuen Mittelschule (NMS). Sie ist Lehrerin mit Herz und Seele. Wenn sie von „meinen Wahnsinnigen“spricht, die es zu bändigen gilt, und von manchen, mit denen es die Natur „hirntechnisch“nicht gut gemeint hat, klingen die Strenge und die Liebe einer Mutter durch, die alles daransetzt, ihren Kindern trotz aller Widrigkeiten einen guten Start ins eigene Leben zu ermöglichen.
Andrea K. regiert mit fester Stimme und strengem Blick. Über ihre täglichen Erfolge und ihr tägliches Scheitern berichtet sie mit Humor. Wenn die Politik tönt, „wir schaffen das“, so kann sie von sich sagen: Sie persönlich schafft es, den Tag in der Schule gut zu überleben. Was sie belastet, ist, dass nicht alle ihre Schützlinge einen guten Start schaffen werden.
Andrea K. führte eine erste Klasse. 26 Kinder, fünf davon Neuankömmlinge, zwei von die- sen Analphabeten, 21 der 26 mit Migrationshintergrund. Beobachtungen aus dem Schulalltag:
Viele Flüchtlingskinder kennen keine Disziplin: Muhammad kam nicht um acht, sondern erst um neun oder später. An anderen Tagen kam er gar nicht. Bei den Flüchtlingen, so hieß es, müsse man mehr Verständnis haben. Andrea K.: „Bei mir sitzt Muhammad nach. Ich darf das nicht, es ist verboten.“Aber es wirkt.
Es gibt zu viele Kinder, die Einzelbetreuung brauchen, und zu wenige Lehrer: Mirsad (11) kam ohne Eltern, er war lange mit syrischen Kämpfern unterwegs. Mir-