Kleine Zeitung Steiermark

„Willkommen im syrischen

Mehr als 35 Tote gab es bei den jüngsten türkischen Luftangrif­fen in Nordsyrien. Nach wie vor ist kein Durchbruch bei SyrienGesp­rächen zwischen USA und Moskau in Sicht.

- J ÜRGEN GOTTSCHLIC­H PLAN FÜR TAG EI NS

Gerade einmal fünf Tage sind vergangen, seit türkische Truppen mit verbündete­n Kämpfern der „Freien Syrien Armee“die Grenze zum Nachbarlan­d überschrit­ten haben und schon steckt die türkische Armee mitten im „syrischen Sumpf“.

Aus dem Angriff auf den sogenannte­n „Islamische­n Staat“ist schon nach wenigen Tagen ein heftiger Kampf gegen Einheiten der syrisch-kurdischen YPG geworden, dem militärisc­hen Arm der DYP, der stärksten politische­n Kraft in den syrischen Kurdengebi­eten. Bereits in der Nacht des türkischen Einmarsche­s nach Syrien hatte der Vorsitzend­e der DYP, Salih Muslim, per Twitter an die Adresse Ankaras geschriebe­n: „Willkommen im syrischen Sumpf“. Samstagnac­ht ließ er die Türkei wissen: „Die türkische Armee ist mit dem Kopf gegen die Wand geknallt.“

Die syrischen Kurden und die mit ihr verbündete PKK hatten von Beginn an behauptet, der Einmarsch in Syrien diene nicht dem Kampf gegen den IS, sondern sei Teil des Krieges gegen die Kurden. Tatsächlic­h dient die Operation „Schutzschi­ld Euphrat“nach Aussagen von türkischen Regierungs­mitglieder­n zwei Zielen: Man will das Gebiet zwischen dem Euphrat und Aleppo vom IS „säubern“und gleichzeit­ig verhindern, dass in dieses Gebiet dann Kämpfer der YPG einrücken.

Seit dem Kampf um Kobanê im Herbst 2014 dient die YPG als Bodentrupp­e der USA im Kampf gegen den IS. Gleichzeit­ig verfolgt die DYP/YPG aber auch das Ziel, eine eigene autonome Zone entlang der türkischen Grenze zu schaffen, die bis Afrin, westlich von Aleppo, reichen soll. Das will die türkische Regierung verhindern, weshalb sie von den USA gefordert hat, dafür zu sorgen, dass die Milizen der YPG sich über den Euphrat nach Osten zurückzieh­en. US-Vizepräsid­ent Jo Biden hat dies bei seinem Besuch in Ankara letzte Woche zugesagt, doch die Kurden machen keine Anstalten, sich aus Manbidsch, westlich des Euphrat, zurückzuzi­ehen. Deshalb rücken nun türkische Truppen gemeinsam mit

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