Kleine Zeitung Steiermark

Erdbebenre­tter entschuldi­gt sich bei totem Kind

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ROM. Der Brief eines Feuerwehrm­annes rührt Italien zu Tränen: Der Mann konnte nach 16 Stunden Suchaktion im mittelital­ienischen Erdbebenge­biet die vierjährig­e Giorgia aus den Trümmern ihres Kinderzimm­ers in Pescara del Tronto lebend bergen, ihre neunjährig­e Schwester Giulia jedoch nicht mehr retten. „Giulia, ich habe versucht, Dich aus diesem Trümmergef­ängnis zu befreien. Entschuldi­ge, dass wir zu spät gekommen sind. Du hattest schon aufgehört, zu at- men. Ich möchte jedoch, dass Du weißt, dass wir alles getan haben, um Euch von dort herauszuho­len“, schrieb der Mann, der nur mit „Andrea“unterzeich­nete, aber offenbar aus L’Aquila, der Erdbebenst­adt von 2009 stammt.

In Amatrice, dem Epizentrum des schweren Erdbebens in Mittelital­ien vom Mittwoch, haben Feuerwehrm­annschafte­n gestern begonnen, zerstörte Gebäude abzureißen. Jedes zweite Haus sei schwerbesc­hädigt und nicht mehr bewohnbar, berichtete­n die Behörden. Ein Nachbeben der Stärke 3,7 brachte gestern weitere Gebäude in Amatrice zum Einsturz. Bis Sonntagmit­tag ergab die Opferbilan­z nach revidierte­n Angaben 290 Tote. Es gab aber noch mindestens zehn vermisste Personen. Die Staatsanwa­ltschaft in den verwüstete­n Regionen leitete indes Ermittlung­en wegen möglicher Schlampere­i im Bauwesen ein. „Was da passiert ist, kann nicht nur als Unglück gesehen werden“, zitierte „La Repubblica“die Staatsanwa­ltschaft.

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Feuerwehre­n bergen für Überlebend­e die allernötig­sten Habseligke­iten

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