Ein Hauch von Rokoko
Mit historisch anmutenden Edel-Dirndln begeistert die gebürtige Obersteirerin Sonja Fellner vor allem die bayrischen Trachtenfans.
Ausgerechnet ein Zebra mit Hirschgeweih hat sich Sonja Fellner zum Markenzeichen gemacht. „Es soll einfach etwas Außergewöhnliches, Individuelles symbolisieren und zeigen, dass Tradition und Moderne kein Widerspruch ist“, sagt die gebürtige Steirerin, die in der Nähe von St. Lorenzen im Mürztal aufgewachsen ist.
Hier in ihrer obersteirischen Heimat, die sie längst gegen ihre Wahlheimat Wien getauscht hat, liegen auch die Wurzeln für ihre Leidenschaft zur Tracht: „Meine Mutter hat für meine Schwestern und mich viele Dirndln geschneidert, das hat mich geprägt und mein Interesse am Handwerk“, erzählt Fellner. Gelernt hat sie es in der Grazer Modeschule mit anschließender Meisterklasse in Wien.
Vor vier Jahren gegründet
Der Weg in die Selbstständigkeit war allerdings kein direkter: Fellner arbeitete 15 Jahre lang als Designerin und Directrice (Bekleidungstechnikerin) für andere Firmen, entwarf etwa Unterwäsche für „Triumph“, bis sie sich vor vier Jahren mit einem eigenen Label selbstständig machte. „Sonja Fellner Austria“war geboren. Mit einem Zebra samt Hirschgeweih als Logo.
Was den Stücken ihrer Kollektion gemein ist: Eine zeitgemäße Interpretation des Stils vergangener Tage – ganz besonders die Zeit des Rokoko ist Fellner eine wichtige Inspirationsquelle: „Diese Zeit interessiert mich sehr.“Neben romantischen, prunkvollen Couture-Dirndln und Abendkleidern schneidert Fellner in ihrem Atelier im vierten Wiener Gemeindebezirk auch viele Hochzeitsdirndln – größtenteils von Hand.
Zu beziehen ist Fellners Mode in Österreich derzeit nur dort bzw. unter sonjafellner.com, während sie etwa in Bayern in einigen Geschäften vertreten ist: „In Deutschland ist es von Anfang an viel besser gelaufen als im eigenen Land. Die Leute schweifen offenbar lieber in die Ferne ...“