Schon 17 Hagelunwetter
Mais macht dem Direktvermarkter Sorgen. „Wenn der schimmelig wird, kannst ihn den Schweinen nicht mehr verfüttern.“Die Kürbisse stehen jetzt kurz vor der Ernte. Nach dem Frost im Frühjahr gebe es zwar Ausfälle. „Aber die Kerne sind wunderschön und es sind gar nicht so wenig da“, sagt Rupp. Es müsste jetzt rasch geerntet werden, doch sind die Lohnunternehmen mit ihren Erntemaschinen quasi „ausgebucht“.
„Leiden unter Klimawandel“
„Die Unwetterschäden sind für die Betroffenen eine Tragödie“, erklärt LandwirtschaftskammerPräsident Franz Titschenbacher: „Wir Bauern haben unsere Werkstatt unter freiem Himmel und leiden sehr unter dem fortschreitenden Klimawandel.“So folgte auf das ausgesprochene Dürrejahr 2013 ein Jahr mit vielen Überschwemmungen, im Vorjahr war es vielerorts wieder viel zu heiß und trocken. Und dann das Jahr 2016 – das schon mit den katastrophalen Frostschäden unheilvoll begonnen hat. „Die Extreme nehmen zu, und die Bauern spüren das als Erstes“, so Titschenbacher.
Tatsächlich liegt man in der Hagelschadenbilanz heuer mit 17 zum Teil schweren Hagelunwettern und 15 Millionen Schaden auf 36.000 Hektar noch nicht haushoch über dem Vorjahr, wo es insgesamt auf 34.000 Hektar 14 Millionen Euro Schaden gab. Allerdings ist das Jahr noch nicht vorbei. Und zählt man die Frostschäden von Ende April hinzu, die es so in den letzten 100 Jahren nicht gegeben hat, kommen noch einmal rund 200 Millionen Euro an Schäden hinzu.
Was heuer auch zugenommen hat, sind die zum Teil fatalen Überschwemmungen und Sturmschäden, die laut Meteorologen mit den heuer so häufig ortsfesten Gewittern zu tun haben. Diese haben nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch bei vielen Haus- und Autobesitzern zum Teil riesige Schäden angerichtet.
Deshalb waren auch am Montag die Feuerwehren einmal mehr gefordert: Mehr als 190 Mal wurden sie gerufen, um Keller auszupumpen, Straßen zu reinigen, zerstörte Hausdächer zuzudecken oder umgestürzte Bäumen zu entfernen. Es standen 1600 Feuerwehrleute von 150 Wehren im Einsatz. 15. 8.: Hagelberge in Grafendorf 15. August: Ein massives Hagel- und Sturmunwetter verursacht zwischen Hartberg und Deutschlandsberg Schäden über 2,1 Millionen Euro auf 6000 Hektar. Besonders betroffen: Grafendorf ( Hagel), Vorau ( Brücke eingestürzt), Hieflau ( Muren) und St. Johann/Saggautal (viele Hausdächer wurden zerstört). 29. August: Massive Regenfälle und Hagel fallen zwar kleinräumig (südlich von Graz), dort aber umso heftiger. Besonders betroffen: St. Veit/ Vogau. Schäden: eine Million Euro auf 2000 Hektar.