Gericht stoppt die Übernahme
Paukenschlag am Glücksspielmarkt: Der Einstieg von Novomatic bei den Casinos Austria wurde vom Kartellgericht untersagt.
Mit harten Auflagen wurde gerechnet, dass es nun aber zu einem Verbot des geplanten und monatelang vorbereiteten Einstiegs des Glücksspielkonzerns Novomatic und zweier tschechischer Milliardäre bei den Casinos Austria (CASAG) kommt, hat auch Brancheninsider überrascht. Das Oberlandesgericht Wien (OLG), das in dieser Causa als Kartellgericht fungierte, hat nach einer mündlichen Verhandlung in der Vorwoche diese Entscheidung gefällt. Wie berichtet, hat die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) Bedenken gegen den Zusammenschluss angemeldet und das Kartellgericht um Klärung ersucht. Über die Hintergründe dieses Knalleffekts gehen die Meinungen – wenig überra- schend – auseinander. Die Novomatic verweist auf strenge, nicht hinnehmbare Auflagen. „Obwohl Novomatic in allen von den Wettbewerbsbehörden als relevant angesehenen Bereichen Auflagen angeboten hat, wurden darüber hinaus strukturelle Maßnahmen hinsichtlich der von der Novomatic-Gruppe in Tschechien betriebenen Spielbanken verlangt, die sogar einen Verkauf von Standorten vorgesehen hätten.“Ebenso sollte es zu „Einschränkungen“bei den VLT-Automaten (Video Lottery Terminals) der Casinos Austria kommen. Das hätte für beide Unternehmen einen „signifikanten wirtschaftlichen Nachteil“verursacht. „Wir haben bis zuletzt für eine für alle Beteiligten vertretbare Lösung gekämpft. Um wesentliche wirtschaftliche Nachteile vom Unternehmen abzuwenden, konnten wir die geforderten Auflagen nicht akzeptieren“, so Novomatic-Chef Harald Neumann. „Besonders schade ist, dass damit eine österreichische Lösung gescheitert ist.“
„Bedenklich“
Bei der Bundeswettbewerbsbehörde will man das so nicht stehen lassen. Die Novomatic habe sich im Zuge der Auflagengespräche nur wenig bewegt. „Trotz der Schwere der wettbewerblichen Bedenken war sie nicht bereit, von ihren ursprünglichen Vorschlägen abzugehen“, stellt die BWB fest. „Das Auflagenpaket, das wir vorgeschlagen haben, wäre auch wirtschaftlich vertret-